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Agenda 2020: Kein Kind wird zurückgelassen

(German.people.cn)
Donnerstag, 01. März 2018
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China will Maßnahmen zur Armutsbekämpfung intensivieren und durch zusätzliche Bildungsfonds sicherstellen, dass spätestens 2020 kein Kind mehr wegen Armut nicht zur Schule gehen kann. Dies geht aus einer Mitteilung des Bildungsministeriums vom Dienstag hervor.

Zusätzliche Bildungsfonds, Bildungsprogramme und andere entsprechende politische Maßnahmen sollen dort greifen, wo extreme Armut grassiert – unter anderem in Tibet, Teilen von Xinjiang sowie in den Provinzen Sichuan, Yunnan und Gansu – um das Bildungsniveau im ländlichen China bis 2020 signifikant zu erhöhen.

„Die Regierung wird die Bildungssituation jeden Kindes in diesen Gebieten erfassen, um darauf aufbauend zielgerichtete Armutsbekämpfung wie finanzielle Unterstützung und andere politische Maßnahmen umzusetzen“, heißt es in einer Richtlinie des Bildungsministeriums.

Jeder Verwaltungsbezirk in den verarmten Gebieten soll künftig fehlende Bildungsressourcen genau auflisten, zum Beispiel fehlendes Lehrpersonal.

Außerdem soll es in spätestens zwei Jahren in jeder Gemeinde mindestens einen staatlichen Kindergarten und in jeder bezirksfreien Stadt mindestens eine Berufsschule geben, heißt es in der Richtlinie weiter.

Schüler aus armen Familien sollen bei der Immatrikulation an Berufsschulen bevorzugt behandelt werden. Außerdem sollen sie bei zukünftigen berufsvorbereitenden Praktika und Arbeitsvermittlungen ebenfalls Vorteile genießen.

Schüler aus dem Westen, die im Osten zur Berufsschule gehen, sollen pro Jahr von lokalen Behörden mit Ausbildungsförderung in Höhe von 4000 Yuan (520 Euro) unterstützt werden.

Chu Zhaohui, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Nationalen Institut für Bildungswissenschaften, hält die Richtlinie für einen Schritt in die richtige Richtung, weil Bildung eine nachhaltige Form der Armutsbekämpfung sei.

„Erfahrungen in der Vergangenheit haben gezeigt, dass Berufsschulbildung eine der schnellsten und effektivsten Formen der Armutsbekämpfung ist, denn Kindern in verarmten Gebieten geht es mehr um die Jobsuche und nicht um theoretisches Wissen“, erklärt Chu.

Frühe Schulabbrüche an Sekundarschulen müssen verhindert werden, in Gebieten mit ethnischen Minderheiten müsse es außerdem Lehrpersonal geben, das Mandarin ebenso wie die dortige Minderheitensprache spricht, um das Bildungsniveau zu erhöhen, so Chu weiter.

Die Regierung habe bereits viel Geld in den Bau von Schulen in bisher weitgehend unberücksichtigten Kleinstädten und Dörfern sowie in die Förderung von besonders bedürftigen Schülern investiert. „Noch wichtiger als finanzielle Unterstützung ist allerdings, dass sich die Mentalität der armen Familien ändert, damit sie die entscheidende und langfristige Bedeutung von Bildung für ihren Lebensstandard erkennen.“

In China steht zielgerichtete Armutsbekämpfung seit einigen Jahren hoch oben auf der politischen Agenda. Zehn Millionen Menschen werden jedes Jahr über die Armutsgrenze gehoben. Bis 2020 will Xi Jinping extreme Armut in China ausradieren und eine moderat wohlhabende Gesellschaft schaffen. 

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