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Shanxi testet Ehe-Subventionen

(CRI)
Montag, 19. Februar 2018
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Während des wichtigsten Familienfestes der Chinesen, dem Frühlingsfest, wird jeder Single mit zwei Fragen bombardiert: „Hast du einen Partner?" und „Wann heiratest du?". Viele Eltern haben große Angst, dass ihre Kinder keinen Partner finden und zu spät heiraten. Bei Töchtern wird vor allem befürchtet, die könnten gar zu den „übriggebliebenen Frauen" gehören – so bezeichnen Chinesen unverheiratete Frauen über 27 Jahre.

Eine jüngste Statistik zeigt aber, dass mehr als 40 Prozent der Chinesen, die seit 1990 geboren wurden, noch nicht verheiratet sind. Es scheint außerdem so, dass immer mehr jüngere Chinesen es nicht eilig haben, in den Hafen der Ehe einzufahren. Sie haben andere Ansichten über ihre Lebensziele und die Ehe als frühere Generationen. Und noch dazu ist eine Hochzeit für viele ganz einfach zu teuer.

Jetzt gibt es jedoch eine gute Neuigkeit für Eltern und ihre heiratswilligen Kinder. Die nordchinesische Provinz Shanxi kündigte vor kurzem an, probeweise ein Subventionssystem für Eheschließungen einzuführen. Im laufenden Jahr sollen in der gesamten Provinz insgesamt 95 Millionen Yuan RMB, umgerechnet 1,2 Millionen Euro, zur Verfügung gestellt werden, um junge Paare bei ihrer Hochzeit finanziell zu unterstützen. Demnach dürfen frisch verheiratete Paare innerhalb von einem Jahr nach der standesamtlichen Eheschließung diese Ehe-Subvention beantragen – dabei muss erwähnt werden, dass Hochzeitsfeiern in China zeitlich nicht unbedingt mit der standesamtlichen Eheschließung einhergehen, sie können auch schon einmal Monate oder sogar Jahre später stattfinden. Das Geld soll aus einem Sonderfonds für Konsumsubventionen bei der Eheschließung stammen, der am 9. Juni etabliert wurde. Es ist der erste Wohltätigkeitsfonds für junge Paare in der Volksrepublik.

Um sich für die Subvention zu bewerben muss zuerst eine App heruntergeladen werden, in der sich das Paar registrieren muss. Dort werden die verschiedenen Subventionen klar definiert aufgelistet. Beispielsweise werden alkoholische Getränke bei der Hochzeit zu acht Prozent subventioniert, während die jungen Paare beim Autokauf fünf Prozent der Gesamtkosten zurückerhalten können. Eine Voraussetzung ist, dass alle Konsumaktivitäten in bestimmten, in der App aufgelisteten Partnergeschäften durchgeführt werden. Die entsprechenden Belege müssen innerhalb von drei Monaten in die App hochgeladen werden. Wenn dies alles ordnungsgerecht geschehen ist, sollen die Rückerstattungen innerhalb von 15 Arbeitstagen erhalten werden. Bislang haben mehr als 1.000 junge Paare in der Provinzhauptstadt Taiyuan Ehe-Subventions-Anträge eingereicht.

Chinesische Internetuser reagierten auf die Fördermaßnahmen unterschiedlich. „Momo Daren 9125" schrieb auf dem Mikroblog Sina Weibo neidisch: „Wir armen Alleinstehenden sind bereits seelisch traktiert worden. Nun kommt eine materielle Malträtierung hinzu." Im Vergleich dazu zeigte sich „Hei Xiao Bao" eher optimistisch, er schrieb: „Ok, alles ist da, fehlt nur noch die Freundin."

Die neue Maßnahme folgt einer neuen Statistik über sinkende Geburtsraten in China. Demnach ist die Gesamtzahl der Geburten im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr um etwa 630.000 zurückgegangen. Im Vergleich dazu ist der Anteil der Bevölkerung über 60 Jahren von 16,7 Prozent im Jahr 2016 auf 17,3 Prozent im Jahr 2017 gestiegen.

James Liang, Professor der Peking-Universität, erklärte, China müsse mehr unterstützende Maßnahmen einführen, die junge Erwachsene zur Eheschließung und Ehepaare zum Kinderkriegen ermutigten, um das Problem der alternden Bevölkerung anzugehen. Die Regierung könne zum Beispiel Steuern verringern oder finanzielle Unterstützung bieten.

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