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Werden 70 Prozent des chinesischen BIP für Verwaltung verbraucht?

(German.people.cn)
Dienstag, 13. Februar 2018
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Im Internet wird ein Beitrag heiß diskutiert, der die Verwaltungskosten in China analysiert und zu dem schockierenden Schluss kommt, dass 70 Prozent des BIP für die Verwaltung ausgegeben werden. Das chinesische Statistikamt hat dies nun dementiert.

In dem Beitrag werden Angaben des „UN-Programms für Entwicklung der Menschheit“ zitiert, wonach 70 Prozent des chinesischen BIP für Verwaltung ausgegeben werden, während der Anteil am BIP in entwickelten Ländern wie den USA, Großbritannien und Deutschland angeblich unter 10 Prozent liege.

Dong Lihua, Abteilungsleiter für volkswirtschaftliche Gesamtrechnung des chinesischen Statistikamts, erklärte im Gespräch mit People’s Daily, dass die Quelle des Beitrags, nämlich das sogenannte „UN-Programm für Entwicklung der Menschheit“, gar nicht existiere. Auf der offiziellen Webseite der UN könne man keine Informationen über das Programm finden. Der Beitrag basiere also auf erfundenen Daten.

Laut Dong fließt das BIP in drei Bereiche, nämlich Endverbrauch, Kapitalbildung und Nettoexport. Die Verwaltungskosten gehörten zum Endverbrauch.

Im Jahr 2016 seien 53,6 Prozent des BIP in Endverbrauch geflossen, darunter 36,9 Prozent für Verbrauch der Einwohner und 14,3 Prozent der Regierung. 44,2 Prozent wurden zur Kapitalbildung und 2,2 Prozent zum Nettoexport genutzt.

Die chinesischen Verwaltungsausgaben (anteilig am BIP)im Jahr 2016 unterscheiden sich nicht großartig von den Ausgaben der meisten entwickelten Ländern wie den USA (14,3 Prozent), Großbritannien (18,9 Prozent), Deutschland (19,6 Prozent), Japan (19,8 Prozent) sowie Kanada (21,2 Prozent), sagte Dong Lihua.

Viele nehmen an, dass die Ausgaben für Dienstreisen ins Ausland oder Hongkong, Macau und Taiwan, für Einkauf und Wartung der Dienstwagen sowie für Bewirtung der Regierungsbehörden ein großer Anteil der Verwaltungskosten seien. Dazu erklärte Dong, dass diese Ausgaben 2016 von der Zentralregierung und den lokalen Regierungen jeweils um 35 Prozent beziehungsweise 50 Prozent gegenüber 2012 gesenkt worden seien. Dagegen seien die Ausgaben für öffentliche Dienstleistungen wie Außenpolitik, Landesverteidigung, Sicherheit und Umweltschutz erhöht worden, sagte der Abteilungsleiter.

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