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Lehrer fordern Maßnahmen gegen sexuelle Übergriffe an Universitäten

(German.people.cn)
Mittwoch, 24. Januar 2018
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Das Bildungsministerium hat kürzlich einen „Mechanismus“ zur Prävention von sexuellen Übergriffen angekündigt. Lehrer aus ganz China fordern nun die Konkretisierung und Umsetzung der Pläne.

Mehr als 50 Lehrer haben von den chinesischen Bildungsbehörden gefordert, so früh wie möglich Maßnahmen gegen sexuelle Übergriffe an Universitäten einzuführen.

Eine Woche nachdem das Bildungsministerium einen „Mechanismus“ zur Prävention von sexuellen Übergriffen angekündigt hatte, postete Professor Xu Kaibin von der Wuhan-Universität eine Stellungnahme bei WeChat. Das Vorhaben des Bildungsministeriums müsse weiter konkretisiert und zeitnah umgesetzt werden.

In der Stellungnahme schlägt Xu vor, dass das Bildungsministerium und örtliche Bildungsbehörden definieren, welche Verhaltensweisen als sexueller Übergriff einzustufen sind, wie solches Verhalten gemeldet werden soll und welche Strafen die Täter erwarten.

Am Montag wurde die Stellungnahme bereits von 58 Lehrern in ganz China unterstützt.

„Ich begrüße die schnelle Reaktion des Ministeriums, nachdem mehrere Frauen hervorgetreten waren und von sexuellen Übergriffen berichtet hatten, aber was wir dringend brauchen, um das Problem zu lösen, ist ein umfassendes, klares und zweckmäßiges Regelwerk oder Vorschriften“, so Xu.

Als Lehrer mit Erfahrung im Ausland stellt Xu fest, dass in den Vereinigten Staaten solche Vorschriften völlig normal seien.

„Wir brauchen an unseren Universitäten ähnliche Maßnahmen. Als das Bildungsministerium zum ersten Mal die Idee für einen ‚Mechanismus‘ erwähnt hat, habe ich das als Signal gesehen, um nun entsprechende Vorschriften zu fordern.“

Die Anwältin Chen Wei, die schon Opfer von sexuellen Übergriffen betreut hat, hält es allerdings für wichtiger, dass Lehrer sich an bestehende Gesetze und Vorschriften halten, anstatt neue einzuführen.

„Es gibt strenge Regelungen für Lehrer, obwohl es keine Vorschrift explizit zu sexuellen Übergriffen gibt. Aber wenn sexuelle Übergriffe passieren, werden Lehrer im Rahmen des Strafrechts belangt“, so Chen. „Lehrer müssen angewiesen werden, sich an Gesetze und Vorschriften zu halten.“

Xu ging mit seiner Stellungnahme auf WeChat an die Öffentlichkeit, nachdem der Professor Chen Xiaowu von der Beihang-Universität in Beijing Anfang des Monats wegen sexueller Belästigung einer Doktorandin vor zwölf Jahren entlassen worden war.

Chen wurde auch von der Liste der Changjiang-Wissenschaftler entfernt. Mit dem Changjiang-Status werden Wissenschaftler vom Bildungsministerium für herausragende Leistungen geehrt.

 

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