Am Dienstag hat China das erste Innovationszentrum für Cybersicherheit des Landes vorgestellt. Es wurde im Rahmen der nationalen Strategie zur zivil-militärischen Integration vor dem Hintergrund von Beijings Aufruf zur Verstärkung der nationalen Cyberabwehr entwickelt.

Ehrgeiziges Ziel des neu gegründeten Zentrums bildet die Errichtung eines hochmodernen Verteidigungssystems zur Cybersicherheit für das Militär, um zukünftige Cyberkriege zu gewinnen.

Das Zentrum wurde unter Anweisung der Zentralkommission für integrierte militärische und zivile Entwicklung und damit verbundener Militärgremien eingerichtet, die das Zentrum während seines Betriebs durch eines der führenden Unternehmen für Cybersicherheit in China, der 360 Enterprise Security Group, überwachen und leiten werden.

Laut Wu Yunkun, dem Präsidenten der Sicherheitsgruppe, werde sich das Zentrum auf den Aufbau von Cyber-Verteidigungssystemen für militärbezogene Internetdienste und einen gemeinsamen Mechanismus zur Aufklärung von Bedrohungen für militärische Nutzer in der ersten Phase konzentrieren.

Das Zentrum werde sicherstellen, dass mehr kleine und mittlere Unternehmen gemeinsam an technologischen Forschungs- und Entwicklungsprojekten arbeiten, um die Bereitstellung von Cyber-Verteidigungsdiensten, die den praktischen Kampfanforderungen entsprechen, zu gewährleisten, erklärte Wu.

Insbesondere beabsichtigt das Zentrum, einen speziellen Fonds für innovative Investitionen in die Cybersicherheit sowie Forscherteams einzurichten, die von lokalen Regierungen, dem Militär und Unternehmen unterstützt werden. Außerdem wird in Erwägung gezogen, eine Pilotstudie über den Aufbau von Cybermilizen durchzuführen und einen Mechanismus zu errichten, um Cyber-Notfalldienste und Analysedienste für fortgeschrittene, andauernde Bedrohungen (ATP) sowie Überwachungsdienste für das Militär und lokale Behörden anzubieten.

Für China besitzt das Thema Cybersicherheit seit langem Relevanz, und der bedeutende Einfluss der Cybersicherheit insbesondere im militärischen Bereich wurde von der Zentralregierung in zunehmendem Maße wertgeschätzt.

In einem Strategiepapier, das die Cyberspace Administration of China (CAC) letzten Dezember veröffentlichte, versprach China, eine Cyberabwehr zu entwickeln, die mit dem internationalen Status des Landes als eine große Cybermacht kompatibel sei – ein nationales Ziel mit einer Entwicklungszeit bis 2035.

Drei Monate später verdeutlichte ein internationales Strategiedokument, welches vom chinesischen Außenministerium und der CAC veröffentlicht wurde, dass die nationale Verteidigung im Cyberspace ein entscheidender Teil von Chinas militärischer Modernisierung sei und derselben militärischen Strategie der aktiven Verteidigung folge.

„Länder wie die USA und Israel, die in der Entwicklung des Cyberspace eine führende Rolle einnehmen, haben gezeigt, wie Unternehmen für Cybersicherheit dazu beitragen können, die nationalen Bedürfnisse zur Verteidigung eines Staats in der virtuellen Welt zu unterstützen. Im Gegenzug kann die Entwicklung der Cyberabwehr der gesamten Branche Auftrieb verleihen“, erklärte Qi Xiangdong, Vorsitzender der 360 Enterprise Security Group, bei der Einweihungszeremonie des Zentrums.