Das größte amphibische Flugzeug der Welt soll "sehr bald" seinen Jungfernflug durchführen. Dies sagte die staatliche Aviation Industry Corp. of China, die den AG-600 entwickelt hat.

Der Flugzeugbauer schrieb am Dienstag auf seinem WeChat-Konto, dass zwischen Freitag und Sonntag zwei Treffen in Zhuhai in der Provinz Guangdong stattgefunden haben, um die Qualität und den Zustand des AG-600 zu überprüfen, der beim ersten Flugtest verwendet werden soll. Die anwesenden Experten kamen einstimmig zur Einschätzung, dass der Flieger bereit sei und dass der Text „sehr bald“ durchgeführt werden könne. Ein genaues Datum wurde jedoch nicht genannt.

Die China Aviation Industry General Aircraft ist eine Tochtergesellschaft von AVIC in Zhuhai. Sie hat im September 2009 das Projekt AG-600 ins Leben gerufen, um eine Marktlücke bei den Amphibienflugzeugen in China zu füllen. Die chinesische Marine hatte einst eine Handvoll Seepatrouillen-Amphibienflugzeuge des Typs SH-5. Berichten zufolge sind diese jedoch alle außer Dienst. Das Unternehmen gab bekannt, dass chinesische Regierungsbehörden und inländische Unternehmen 17 AG-600 bestellt haben.

Das Wasserflugzeug hat ein maximales Startgewicht von 53,5 Tonnen, eine Reichweite von etwa 4500 Kilometern und ist ungefähr so groß wie eine Boeing 737. Damit ist es das größte Amphibienflugzeug der Welt und übertrifft sowohl die japanische ShinMaywa US-2 wie auch die russische Beriev Be-200, wie Huang Lingcai, Chefdesigner des AG-600 bei China Aviation Industry General Aircraft unterstrich.

Der Flieger werde eine wichtige Rolle spielen bei der Bekämpfung von Waldbränden, der Suche- und Rettung im Meer, bei Transportaufträgen zu den Inseln sowie bei der Strafverfolgung im Meer, erklärte der Designer. Er sei in der Lage, von Sanya zum südlichsten Punkt des chinesischen Territoriums, Zengmu Ansha, zu fliegen und ohne zu tanken wieder zurückzukehren.

Der AG-600 ist mit vier Turboprop-Triebwerken ausgestattet. Bei Such- und Rettungsaktion kann das Flugzeug bis zu 50 Menschen transportieren. Bei der Bekämpfung von Waldbränden ist es in der Lage, innerhalb von 20 Sekunden zwölf Tonnen Wasser aus einem nahegelegenen See oder aus dem Meer aufzunehmen.

Branchenkenner halten das Wasserflugzeug für sehr gut geeignet, um im Meer Such- und Rettungsaktionen durchzuführen, da es sowohl auf Inseln als auch auf der Meeresoberfläche landen kann. Dieser Vorteil macht es flexibel einsetzbar und verlängert die Operationszeit im Vergleich zu gewöhnlichen Flugzeugen.