×
×
        Über uns
WAP/PAD
Startseite>>Kultur und Gesellschaft

Anderer Prüfungsalltag im Ausland

(German.people.cn)
Freitag, 08. Dezember 2017
Folgen Sie uns auf
Schriftgröße

Auch wenn sie noch nie in Deutschland waren, mit dem „Nürnberger Trichter” sind viele chinesische Studenten bestens vertraut. Im Ausland läuft Uni oft anders ab, besonders Prüfungen können eine Herausforderung sein. Chinesische Studenten erzählen von ihrem Prüfungsalltag.


Huang Binglu in Antwerpen. In ihrer Freizeit reist sie, um den Kopf ein bisschen frei zu kriegen.

Andere Leistungen sind wichtiger

Prüfung ist nicht gleich Prüfung, schon gar nicht, wenn man chinesische und ausländische Unis vergleicht.

Für Li Fan ist das Semester in Melbourne gerade vorbei, über die Prüfungen am Semesterende sagt sie: „Nichts Besonderes.” Denn so wichtig sind die Prüfungen gar nicht, die Endnote hängt viel mehr von der kontinuierlichen Leistung während des Semesters ab. „Ich studiere was im geisteswissenschaftlichen Bereich und unsere Prüfung am Semesterende besteht in der Regel aus einem Essay. Aber der Anteil an der Endnote ist nicht so groß, manchmal sogar weniger als eine normale benotete Hausarbeit. Wenn also die Leistung während des Semesters nicht so gut ist, dann kann einen die Prüfung am Ende nicht wirklich retten. Bei der Benotung geht hier es mehr um Kontinuität. Obwohl man pro Semester nur drei Kurse hat, muss man pro Kurs mindestens drei Leistungen erbringen, man hat deswegen meistens zu tun. Jede Arbeit ist wichtig und man muss dranbleiben.”

Yang Jiahui sagt, dass diese an ausländischen Unis verbreitete Art der Benotung „einem auf der Spur bleibt”. Letztes Jahr ist Yang Jiahui nach Frankreich, zur Benotung dort sagt sie: „Die regulären Leistungen sind besonders wichtig. Neben der Zwischenprüfung mitten im Semester und der Abschlussprüfung am Ende gibt es noch viele Hausarbeiten und kleinere Tests, die Benotung fließt mit in die Endnote ein, die Note der Abschlussprüfung spielt keine so große Rolle. “ Sie lässt sich während des Semesters deswegen nicht gehen, muss kontinuierlich arbeiten. In China könne man sich für manche Prüfungen mit viel Mühe den Stoff auch kurz vorher draufschaffen, aber an ausländischen Unis komme man mit der Methode nicht weit.

Verschiedene Prüfungsarten

„Es gibt noch eine mündliche Prüfung, die macht 20 bis 30 Prozent aus.” Für Huang Binglu in Belgien ist diese Art der Prüfung neu. „Bei jedem Lehrer läuft die mündliche Prüfung anders ab. Am besten ist, wenn wir vorher eine Liste mit möglichen Themen bekommen, zum Beispiel zehn Themen, in der Prüfung kommt dann eins dran. Etwas schwieriger wird es, wenn vorher der Prüfstoff nur ungefähr abgesteckt werden, zum Beispiel bestimmte Kapitel in einem Buch, zu denen dann Fragen gestellt werden. Am schwierigsten sind Prüfungen, die komplett offen sind, man bekommt dann irgendwelche Fragen gestellt und hat zwei Minuten Vorbereitungszeit für jede Antwort. Der Lehrer stellt dann zwischendurch auch Rückfragen. Manche unterhalten sich aber auch einfach, die wollen nur wissen, wie gut man die Sprache kann.”

Neben den mündlichen Prüfungen sind schriftliche Prüfungen natürlich nach wie vor weit verbreitet. Wirklich Angst vor den Prüfungen, selbst wenn sie über Stunden gehen, scheinen die wenigsten zu haben. Wang Xiaotong hat an der Cornell University in den USA studiert, besonders prägend fand sie die Prüfungen in den Rechtswissenschaften. „Normale Klausuren gehen über drei Stunden, aber bei uns an der rechtswissenschaftlichen Fakultät war die Prüfung noch schwieriger. Der Lehrer hat die Prüfungsfragen verteilt und dann hatten wir zwei bis drei Tage Zeit, die Prüfung zu Hause zu schreiben. Es gibt viele Fragen, der Schwierigkeitsgrad ist hoch, insgesamt wirklich nicht einfach.”


【1】【2】

Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter !
German.people.cn, die etwas andere China-Seite.
Copyright by People's Daily Online. All Rights Reserved.