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Von Mohe bis Sanya, vom Vorurteil zur Harmonie

(German.people.cn)
Freitag, 08. Dezember 2017
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Im Rahmen seiner Masterarbeit ist ein deutscher Student 5.800 Kilometer mit dem Fahrrad durch China gereist, um zu erfahren, welche Bedeutung der „Chinesischer Traum“ für die Menschen des Landes hat.

Der 28-jährige Student Jorg (Chinesischer Name: Yue Kaihan) kam im Jahr 2011 zum ersten Mal nach China, nach einem Jahr konnte er mit Stäbchen umgehen und Chinesisch sprechen. Weil er sich für chinesische Kultur interessiert, ging er 2015 für ein Sinologiestudium an die Zhejiang-Universität. Für seine Masterarbeit über den „China-Traum“ begab er sich im Mai 2016 dann auf eine Reisedurch zwölf chinesische Provinzen – auf dem Fahrrad. Auf seinem Wechat-Account hat er die Tour dokumentiert und damit in China hohe Wellen geschlagen. Im schriftlichen Interview mit People’s Daily berichtet er von seinen Erfahrungen.

1. Du bist mittlerweile wieder in Deutschland. Wie denkst du rückblickend über deine Vorgehensweise und die verfasste Arbeit?

Rückblickend auf die Untersuchung des Chinesischen Traumes kann ich sagen, dass ich noch immer die Durchführung auf einem Fahrrad für die am meisten geeignete Methode halte, um Land und Leute besser kennenzulernen. Das Fahrrad gab mir die Möglichkeit, mit vielen Leuten ins Gespräch zu kommen, auch weil das Fahrrad an sich sofort auffällt. Gleichzeitig habe ich die Möglichkeit, immer und überall anzuhalten oder noch einmal zurückzufahren und mich mit den Menschen zu unterhalten. Gleichzeitig ist das Rad sehr effizient und bringt mich allein durch Muskelkraft schnell von einem Ort zum anderen und innerhalb 100 Tagen sogar einmal durch ganz China.

Im Nachhinein finde ich die Zeit sogar zu kurz, die ich in den einzelnen Gebieten geblieben bin. Ich war ja immer nur für wenige Tage da und habe immer nur ein paar Menschen kennengelernt. Es wäre also schön, wenn ich die Menschen noch besser kennengelernt hätte und so auch detaillierte Fragen hätte stellen können.

2. Deine Arbeit hat in den chinesischen Medien für Aufsehen gesorgt. Haben deutsche Medien auch darüber berichtete oder dich interviewt?

Mit dieser Reise viel Aufmerksamkeit zu erregen war nicht meine Absicht. DasWechat-Konto岳哥去哪儿 [dt. „Yue auf Reisen”] habe ich eröffnet, um mit meinen Kommilitonen und Freunden meine Erfahrung zu teilen und die Reise zu dokumentieren. Meine Reise ist in Deutschland also noch weitgehend unbekannt. Ich freue mich jedoch sehr über all die positive Resonanz von all den Menschen, die meine Geschichte lesen und die Aufmerksamkeit der Medien, die dieses Thema aufgreifen. Scheinbar finden viele das Thema genauso spannend wie ich.

3. Welche unvergesslichen Anekdoten deiner Fahrt kannst du mit uns teilen? Welche Chinesen haben bei dir einen besonderen Eindruck hinterlassen?

Da fällt mir eine Sache ein: Auf meinem Weg durch Hebei, nach Tangshan, habe ich so ziemlich all meine Wertsache verloren. Mein Rucksack, den ich meistens hinten am Rad befestigt habe, muss sich unbemerkt gelöst haben und auf die Straße gefallen sein. Im Rucksack war mein Geld, Reisepass, Kamera, Festplatte mit den Interviews, Batterien etc. Als ich die Landstraße suchend entlangfuhr, hielt ein Auto neben mir und der Fahrer fragte mich wonach ich suche. Der Mann packte mein Fahrrad bei sich ins Auto und suchte mit mir eine Stunde lang nach meiner verlorenen Tasche, fragte jeden Menschen auf der Straße und in jedem Geschäft. Am Ende haben wir tatsächlich den Rucksack gefunden, der bei einem kleinen Ladengeschäft abgegeben wurde. Schlussendlich hat sich mein Helfer auch noch bei mir bedankt, dass ich so geduldig war.


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