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China verschärft Überprüfung von Börsengängen

(German.people.cn)
Freitag, 24. November 2017
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Nachdem ein Beben am Aktienmarkt im Sommer 2015 das Vertrauen der Anleger erschüttert hatte, folgt aus den Maßnahmen zur Überwachung und Bestrafung für illegalen Handel die verschärfte Überprüfung von Börsengängen.

„Es ist der beste Job, es ist der schlechteste Job.“ So beschreibt Liu Shiyu, der oberste chinesische Börsenaufseher, das neue Komitee, dass er für die Überprüfung von Initial Public Offerings (Börsengängen bzw. Erstplatzierungen, auch kurz IPO genannt) gegründet hat. Dies deutet drauf hin, dass die IPO-Überprüfungen strenger werden.

Anfang dieser Woche schwor ein Gremium von 63 Personen, die für die Überprüfung der IPO-Anträge auf dem chinesischen Festland zuständig sind, vor der Nationalflagge.

Das Komitee zur Überprüfung der IPOs unter der Chinesischen Börsenaufsicht (CSRC) hat das letzte Wort bei der Entscheidung, ob ein Unternehmen geeignet ist, in China an die Börse zu gehen. Die Aufsicht regelt zudem Betrugsfälle.

Feng Xiaoshu, ein ehemaliges Mitglied des Überprüfungskomitees, kaufte vor einem Börsengang eine große Anzahl an Aktien eines Unternehmens, nutzte dabei die Namen seiner Verwandten und verkaufte anschließend die Aktien für einen illegalen Gewinn von 248 Millionen Yuan (37,58 Millionen US-Dollar).

Chinas auf Überprüfungen basierendes Genehmigungssystem für IPOs wurde von Investoren dahingehend kritisiert, dass es den Gutachtern zu viel Macht überlasse und gleichzeitig die Funktionen des Marktes unterbinde.

Um die Befugnisse der Gutachter zu kontrollieren, hat die CSRC außerdem ein Komitee zur Überwachung der IPO-Anträge, Refinanzierungen und Fusionen sowie Übernahmen eingerichtet.

„Keine verbotenen Zonen, vollständige Abdeckung, Null-Toleranz und lebenslange Verantwortlichkeit“ werden die Pflichten des Aufsichtskomitees sein, erklärte Liu Shiyu.

Zwei Drittel der Gutachter des neuen Komitees sind hauptamtlich tätig und werden von lokalen Wertpapieraufsichtsbehörden, Börsen, Anwaltskanzleien und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften gewählt.

Ein Drittel der Gutachter sind nebenberuflich tätig und werden von Börsenhändlern, Forschern und Universitätsfakultäten ausgewählt.

Laut Wind Info, ein Finanzinformationsdienstleister, hat das neue Komitee seit seinem Amtsantritt Mitte Oktober 52 IPO-Anträge geprüft. 16 Anträge wurden abgelehnt, fünf ausgesetzt und 31 genehmigt.

Die Genehmigungsrate liegt mittlerweile unter 60 Prozent und damit deutlich unter den 81 Prozent in den ersten drei Quartalen dieses Jahres. In den letzten drei Jahren lag die Quote bei über 90 Prozent.

Unter den Gründen für die Ablehnungen waren regelwidrige Finanzkonditionen, die Unfähigkeit, nachhaltige Gewinne zu erwirtschaften und die fragwürdige Authentizität von Bewerbungsunterlagen.

Tap4fun, ein in Chengdu ansässiges Unternehmen für mobile Spiele, wurde für einen Börsengang abgelehnt, da es sein Mehrwertdienst-Geschäft für mobile Spiele und Telekommunikation ohne die erforderlichen Unterlagen zur Genehmigung betrieben hatte. Zudem fehlten Genehmigungszertifikate der Betriebseinnahmen, die Zweifel über die Gewinne des Unternehmens aufkommen ließen.

Beobachter sagen, dass der Erfolg der IPO-Genehmigung zunehmend von der Authentizität und nicht von der Rentabilität abhängen werde. Wenn Unternehmen über ein ungenügendes Maß an innerer Stärke verfügen, werde pures Glück nicht bei einer eingehenden IPO-Genehmigung helfen.

Die Kommission hat sich verpflichtet, die IPO-Regulierungen zu stärken und die Praxis des Fälschens von Dokumenten und die Aufmachung von Unternehmensleistungen genau im Auge zu behalten.

„Unser Ziel ist es, ein Gutachter-Team mit Loyalität, Integrität und Einigkeit aufzubauen. Es werden strikte Regeln angewendet, um wesentliche Überprüfungsrisiken bei IPOs zu verhindern und die Interessen der mittleren und kleinen Investoren zu schützen“, sagte Gao Li, Sprecher der CSRC.

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