In China sind immer mehr Drohnen in der Luft, viele Hobbypiloten machen damit spektakuläre Luftaufnahmen. Dies hat nun erste Experten auf den Plan gerufen, die den Mangel an Vorschriften für bedenklich halten.

Ein politischer Berater in Shanghai hat auf den Mangel an Vorschriften für die private Nutzung von Flugdrohnen hingewiesen. Immer mehr Drohnen seien mit hochauflösenden Kameras ausgestattet und können die Privatsphäre anderer verletzen.

Ma Chi, Mitglied im Shanghaier Komitee der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes äußerte seine Bedenken während einer Komiteesitzung am 2. November. Das Komitee kommt jeden Monat zweimal zusammen.

Ma arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeit im Bereich Kulturpolitik an der Akademie für Sozialwissenschaften in Shanghai und ihm waren die vielen Drohnen nahe seinem Arbeitsplatz aufgefallen.

„Die Drohnen fliegen drei Stockwerke hoch und die Innenräume können auf den Bildschirmen der Fernbedienungen klar und deutlich gesehen werden”, so Ma.

„Die Nutzer wissen nicht, dass sie damit die Privatsphäre anderer verletzen, für sie ist das nur Spaß.”

Drohnen mit hochauflösenden Kameras werden immer günstiger, ein beliebtes Modell kostet zwischen 3000 und 4000 Yuan (380–510 Euro) und kann im Internet erworben werden.

Die genaue Zahl der Hobbypiloten ist schwer zu ermitteln, aber laut einem Bericht der zivilen Luftfahrtbehörde gab es letztes Jahr 10.255 zertifizierte Drohnen-Piloten in China.

Laut einem Trainingszentrum, das mit dem größten chinesischen Drohnenhersteller DJI zusammenarbeitet, wurde letztes Jahr in 74 Zweigstellen 6500 Drohnenpiloten ausgebildet.

Ausgebildete Drohnenpiloten nutzen die Fluggeräte meistens für Luftfotografie, in der Landwirtschaft oder für die Landvermessung. Amateure nutzen ihre Drohnen in der Regel für die Fotografie.

„Drohnen können die Privatsphäre anderer verletzen, weil sie für die Fotografie eingesetzt werden”, so Ma. „Es gibt keine konkreten Vorschriften, die das reglementieren.”

Seit Juli wurden auch Verkehrsflugzeuge mehrmals von Drohnen behindert, weshalb nun die Einführung von Geofencing gefordert wird. Geofencing benutzt GPS- oder Radiofrequenzdaten, um geografische Grenzlinien zu definieren, die dann nicht überflogen werden können. Außerdem sollen Drohnen, die mehr als 250 Gramm wiegen, beim Kauf auf den Namen des Käufers registriert werden.