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Neue Technologien schützen Kulturgegenstände in Tibet

(CRI)
Donnerstag, 02. November 2017
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Tibet ist sowohl für die schöne Landschaft als auch für seine spezielle Geschichte und spannende Kultur weltweit bekannt. Das autonome Gebiet, das als „Dach der Welt" bezeichnet wird, verfügt über zahlreiche Kulturgegenstände. Lokale Behörden haben in den letzten Jahren mehrere Maßnahmen getroffen, um das wertvolle Kulturerbe zu schützen und Touristen aus aller Welt einen Einblick in die lebhafte Geschichte Tibets zu verschaffen.

Auf dem Roten Berg im Zentrum des Lhasa-Flusstals thront der Potala-Palast. Der imposante Bau zeigt, wie sich die verschiedenen Stile buddhistischer Tempel- und Palastanlagen miteinander verbinden. Er ist der größte und am besten erhaltene historische Baukomplex in Tibet. Sein Bild ist auch auf dem chinesischen 50-Yuan-Geldschein zu sehen. Der Potala-Palast wurde im Dezember 1994 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Zum Schutz des Palastes ist die Besucherzahl seit dem 14. Juli 2008 eingeschränkt. Besucher müssen ihre Tickets einen Tag zuvor bestellen und den Palast zu einem festgelegten Termin besichtigen.

Während der Hochsaison im Sommer empfängt der Potala-Palast täglich höchstens 5000 Besucher. Jue Dan, Vize-Direktor des Verwaltungsbüros im Palast, hält die eingeschränkte Besucherzahl für einen guten Mittelweg, das Gebäude für Besucher zu öffnen und gleichzeitig zu schützen.

„Über dieses Problem haben wir lange nachgedacht. Aber die Durchgänge, die Treppen und die Hallen im Palast sind alle sehr eng. Die Holzstrukturen können nicht zu viele Menschen auf einmal aushalten. Die eingeschränkte Besucherzahl haben wir durch Messungen bestimmt. Das Holz braucht genug Zeit, um sich zu erholen."

Der Potala-Palast wurde ursprünglich im siebten Jahrhundert erbaut, wurde aber durch Kriege völlig zerstört. Nach dem Umbau im 17. Jahrhundert und mehreren Erweiterungen wuchs der Palast zur gegenwärtigen Größe an. In den vergangenen Jahrhunderten wurden Böden und Wände in Mitleidenschaft gezogen. Nach der Gründung der VR China wurde der Palast zweimal saniert. Mittlerweile versucht man außerdem, den Zustand des Palastes mithilfe digitaler Technologien zu überwachen, so Jue Dan:

„Im nächsten Schritt werden wir jeden Durchgang, jedes Zimmer sowie die ganze Struktur digital aufzeichnen, um einen Überblick über die Schäden zu bekommen. Durch regelmäßigen Vergleich können wir dann vorhersagen, welche Teile eine Renovierung benötigen."

Fortschrittliche Technologien zum Schutz von Kulturgegenständen – das ist in Tibet nicht ungewöhnlich. Der Norbulingka, ebenfalls UNESCO-Welterbe, liegt im Westen der tibetischen Hauptstadt Lhasa. In tibetischer Sprache bedeutet es etwa „Schatzgarten". Dieser tibetische Park wurde in den 1840er Jahren gebaut und gilt als der größte und schönste künstliche Garten mit den meisten Kulturgegenständen in Tibet. Dort wurde das erste Zentrum zur Überwachung von Kulturerbe in Tibet errichtet. Nicht nur historische Gebäude und Wandmalereien, sondern auch Pflanzen, Wasserressourcen, Eintrittstickets und Besucherzahl werden von dem System erfasst.

Neben historischen Gebäuden verfügt der Norbulingka über mehr als 30.000 Kulturgegenstände wie Thangkas, Buddha-Statuen und buddhistische Schriften. Dank des trockenen Klimas sind über 80 Prozent der Kulturgegenstände gut aufbewahrt. Die größte Schwierigkeit ist der Schutz der buddhistischen Schriften, die sehr empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit sind. Laba Ciren, Leiter des Verwaltungsbüros in Norbulingka, lobt die Arbeit der Überwachungsplattform.

„Wir haben eine Überwachungsplattform eingerichtet. Dabei sind Sensoren und Anzeiger für Temperatur und Feuchtigkeit unter anderem in Lagern und Palästen installiert. Die Daten werden direkt an die Plattform geschickt, wo der Zustand der Kulturgegenstände analysiert wird."

In Tibet gibt es bisher insgesamt 4277 registrierte Kulturstätten. Zum Schutz der Kulturgegenstände ist Digitalisierung eine neue Option. Im nächsten Schritt sollen alle Kulturgüter im Norbulingka digitalisiert werden, sagt Laba Ciren.

„Die digitale Erfassung von Kulturgegenständen liegt im Trend. Wir werden zunächst einen Palast als Pilotprojekt auswählen. Dann folgen alle Wandmalereien mit einer Gesamtfläche von über 2000 Quadratmetern. Außerdem werden alle Gebäude und die Parkanlage digitalisiert, damit der ganze Park mit einer Gesamtfläche von 360.000 Quadratmetern in virtueller Realität präsentiert werden kann. Das Pilotprojekt wird Ende des Jahres beginnen."

Auch das Verwaltungsbüro des Potala-Palasts denkt über einen ähnlichen Plan nach. Was für eine gute Nachricht für Touristen und Kulturliebhaber aus aller Welt!

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