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Chinas Nationalfeiertag – Wenn eine Hochzeitseinladung zur Strafe wird

(CRI)
Freitag, 22. September 2017
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Der chinesische Nationalfeiertag und das traditionelle Mondfest fallen in diesem Jahr auf den gleichen Zeitraum und werden in zwei Wochen zusammen gefeiert. Insgesamt gibt es in den meisten Betrieben acht freie Tage. Während einige Personen sich nun auf ihren Urlaub vorbereiten, machen sich andere Sorgen ums Geld, denn die freien Tage sind beliebte Hochzeitstermine. Und ein Hongbao, also ein mit Geld gefüllter roter Umschlag, darf auf keiner Hochzeit als Geschenk fehlen.

Auf die nächsten zwei Wochen warten viele Chinesen schon lange. Der chinesische Nationalfeiertag und das traditionelle Mondfest werden in diesem Jahr mit acht freien Tagen zusammen gefeiert.

Frau Xiao aus Chongqing freut sich aber so gar nicht über die längsten zusammenhängenden Feiertage des Jahres. Ein Bild, das sie auf dem chinesischen Mikroblog Weibo postete, zeigt den Grund: Sie hat bereits sechs Einladungen für die Hochzeiten von Freunden erhalten. Sie alle werden in den Feiertagen heiraten. Neben dem zeitlichen Aufwand bedeutet das für Frau Xiao einen tiefen Griff in den Geldbeutel. Denn ein mit Geld gefüllter roter Umschlag, der sogenannt Hongbao, ist für jeden Hochzeitsgast ein Muss. Für die sechs Hochzeiten muss Frau Xiao mit Ausgaben von mindestens 4.400 Yuan RMB rechnen, also etwa 550 Euro. Dies entspricht für sie fast einem gesamten Monatsgehalt. Auf Weibo beschwert sie sich: „Die Hochzeitseinladungen sind wie rote Strafzettel."

Aber Frau Xiao ist nicht alleine, viele Chinesen teilen ihren Kummer in dieser beliebten Hochzeitssaison. Das schöne Wetter und die freien Tagen haben Anfang Oktober schon seit langem zu einem beliebten Termin für Brautpaare gemacht. Die hohe Anzahl an Hochzeitseinladungen zu dieser Zeit ist bereits Normalität geworden:

„Bisher habe ich drei Hochzeitseinladungen bekommen", „im Moment drei", „Bei mir fünf", „Sieben oder acht…"

Und der rote Umschlag wird immer teuer. Dessen Inhalt soll eigentlich der Geber selbst entscheiden, aber mit dem Anstieg der Hochzeitskosten hat er fast schon einen „Marktpreis" bekommen. Wie viel soll man geben? Zwar variiert die Antwort von Ort zu Ort, ein Interview auf den Straßen Beijings liefert aber eine grobe Idee:

„Bei normalen Freunden etwa 500 Yuan (etwa 60 Euro), bei ganz engen Freunden dann noch mehr", „normalerweise 500 Yuan", „300 bis 500", „Bei ganz engen Freunden über 1.000 Yuan."

Die finanzielle Belastung bei den vielen Hochzeitseinladungen ist also groß. Zwar beschweren sich fast alle darüber, aber der „Marktpreis" des Hongbaos steigt dennoch fast Jahr für Jahr.

„Der Hongbao ist ursprünglich nur eine symbolische Sache. Jetzt wird es aber immer unvernünftiger. Es wird dauernd verglichen."

„Es ist lästig. Alle heiraten zu dieser Zeit und Hochzeiten überschneiden sich. Zu welcher soll ich eigentlich gehen?"

„Zu den Feiertagen wollen viele reisen und dafür muss man schon viel ausgeben. Jetzt kommen noch die Hochzeiten dazu. Das ist eine schwere Belastung."

Die Weibo-Nutzerin Ainier hat jedoch ihre ganz eigene Perspektive und tröstet: „Haltet die Ausgaben für eine Art Spareinlage. Das Geld bekommt ihr wieder zurück, wenn ihr heiratet. Und sogar mit Zinsen. Der Preis steigt ja immer weiter… "

Text Hu Hao

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