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Langsamere Entwicklung, aber stetige Reformen

(German.people.cn)
Freitag, 15. September 2017
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Gemäß des Staatlichen Amtes für Statistik (NBS) fiel das Wachstum, bezogen auf die wichtigsten Konjunkturindikatoren, in den ersten acht Monaten dieses Jahres schwächer aus als erwartet.

Anstatt bloß puren Optimismus zu verbreiten, zeichnen die am Donnerstag veröffentlichen neuen offiziellen Daten ein realistisches Bild der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, die zwar langsamer wächst, aber dafür beständige Reformen voranbringt.

Die Industrieproduktion, ein Maßstab für die Aktivitäten von Großunternehmen, wuchs im August zwar um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahresniveau, fiel damit jedoch von 6,4 Prozent im Vormonat auf den niedrigsten Stand in diesem Jahr. Die Anlageinvestitionen konnten mit einem Anstieg von 7,8 Prozent im Zeitraum von Januar bis August, der niedrigste seit 1999, die Erwartungen nicht erfüllen.

Der Einzelhandelsumsatz stieg im letzten Monat um 10,1 Prozent und lag damit niedriger als die Marktschätzungen von 10,5 Prozent sowie unter den 10,4 Prozent vom Juli dieses Jahres. Privatinvestitionen und Immobilienverkäufe verzeichneten auch ein langsameres Wachstum.

Die Daten von Donnerstag folgten auf eine starke wirtschaftliche Erholung, die in den ersten beiden Quartalen durch ein die Prognosen übertreffendes Wachstum des Bruttoinlandsproduktes gekennzeichnet waren und ließ Bedenken über die Wachstumsimpulse der Wirtschaft aufkommen.

Der Chefökonom von Bloomberg Asia, Tom Orlik, schrieb in einer E-Mail, dass die Daten „einen etwas stärker als erwarteten Verlust von Dynamik“ zeigten, fügte jedoch hinzu, dass gegenüber der Wirtschaft ein erheblicher Gegenwind herrsche.

China sehe sich durch externe Unsicherheiten und inländische Transformationen „immer noch mit lauernden Problemen und Herausforderungen konfrontiert“, sagte Liu Aihua, Sprecher des NBS, bei einer Pressekonferenz, aber er wies Bedenken zurück, dass die glanzlose Leistung den Rest des Jahres fortbestehen würde.

„Kurzfristige Volatilität kann durch nicht-ökonomische Faktoren wie Wetter und Vergleichsbasen ausgelöst werden und stellt nicht den Gesamttrend dar“, sagte Liu, und fügte hinzu, dass zudem hohe Temperaturen und vermehrter Niederschlag die Betriebstätigkeit im Sommer unterbrochen hätten.

Die Beschäftigung war stabil und die Inflation unter Kontrolle. Die ermittelte Arbeitslosenquote lag im letzten Monat in 31 Städten unter 5 Prozent und die Verbraucherpreise stiegen um 1,8 Prozent. Industrieunternehmen konnten in den ersten sieben Monaten eine deutliche Verbesserung feststellen.

„Die Wirtschaft bewegte sich noch im angemessenen Bereich“, sagte Liu und prognostizierte für die zweite Jahreshälfte Stabilität. China hat ein jährliches Wirtschaftswachstum von ungefähr 6,5 Prozent für 2017 anvisiert, ein Rückgang im Vergleich zum Jahr 2016, in dem 6,7 Prozent erreicht wurden.

Die Daten des NBS zeigten zudem solide Fortschritte bei der wirtschaftlichen Neujustierung und industriellen Aufrüstung.

Mit dem Verlust der Energie von früheren Wachstumsmotoren drängt China mit einem neuen Modell der wirtschaftlichen Entwicklung voran, das seine Kraft aus Konsum, dem Dienstleistungssektor und Innovationen bezieht.

Die Dienstleistungen erlebten im August durch die Erlöse aus Informations- und Vermietungsdienstleistungen, die ein zweistelliges Wachstum verzeichneten, eine rasche Entwicklung.

Investitionen in den High-Tech-Sektor stiegen in den ersten acht Monaten um 19,5 Prozent und die Investitionen in die Umweltschutz-Industrie wuchsen um 28,2 Prozent.

Die Produktion von Industrierobotern stieg im Zeitraum von Januar bis August um 63 Prozent und es wurden 25 Prozent mehr Fahrzeuge, die mit neuen Energien betrieben werden, hergestellt.

Orlik sagte, im Einzelnen zeigten sich einige positive Aspekte für Chinas Reform und Neujustierung. Die größte Abschwächung in der Produktion entstehe durch Investitionen und die Produktion konservativer Industriezweige.

China hat Fortschritte beim Abbau gesättigter Sektoren gemacht. Rund 128 Millionen Tonnen überschüssiger Kohlekapazitäten wurden im Zeitraum Januar bis Juli abgeschafft und minderwertig produzierter Stahl verboten.

Die ökonomischen Anpassungen würden sich durch Verbesserungen bezüglich der Qualität und Effizienz fortsetzen, sagte Liu.

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