Chinas Aufbau der Eisenbahnlinien wurde bisher durch die Regierung oder Staatsunternehmen finanziert. Die Situation hat sich gestern geändert, denn nun können auch private Firmen an der Finanzierung von Eisenbahnprojekten teilnehmen. Chinas erster PPP-Finanzierungsvertrag wurde gestern abgeschlossen.

Der Finanzierungsvertrag Chinas erster auf öffentlich-privater Partnerschaft (PPP) basierenden Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnlinie wurde am gestrigen Montag in der Stadt Hangzhou (Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Zhejiang) unterzeichnet.

Ein Finanzkonsortium, das von der Fosun Group geleitet wird und aus insgesamt acht privaten Unternehmen besteht, hält 51 Prozent der Aktien am Hangzhou-Shaoxing-Taizhou Eisenbahnprojekt. Den restlichen Teil halten das Staatsunternehmen China Railway, Zhejiang Communications Investment Group sowie die lokale Regierung.

Nach Einschätzungen sollen die Kosten des 269-Kilometer Eisenbahnprojektes 44,9 Milliarden Yuan (7,74 Milliarden Euro) betragen und der Bau vier Jahre andauern. Danach sind die Unternehmen 30 Jahre lang für die Verwaltung der Bahnstrecke verantwortlich, bevor die Strecke kostenfrei an die Regierung abgegeben wird.

Fang Jianhong, Geschäftsführer von Sunvision Equity Investment and Management Co, eine Fosun-Tochtergesellschaft, sagte, die den Eisenbahnnutzern belasteten Gebühren sowie das Finanzierungssystem der Regierung sollen dazu beitragen, den privaten Investoren feste Renditen aus dem Projekt zu sichern.

Beamte der Kommission für Entwicklung und Reform der Provinz Zhejiang erklärten, dass dieses Projekt eine neue Ära der Finanzierung von Eisenbahnprojekten markiere und eine vorbildliche Rolle spielen werde.

China hat seine Bemühungen, das weltweit umfangreichste und anspruchsvollste Eisenbahnnetz zu bauen, verdoppelt. Gemäß dem Regierungsplan wird die Volksrepublik bis 2020 Eisenbahnstrecken mit einer Länge von 150.000 Kilometern besitzen, einschließlich 30.000 Kilometer Hochgeschwindigkeit-Bahnlinien.