Statistiken der chinesischen Zentralbank zufolge sind Chinas Devisenreserven Ende August gegenüber dem Ende des vorherigen Monats um 10,8 Milliarden US-Dollar auf zirka 3,09 Billionen US-Dollar gestiegen. Der Trend hält nunmehr schon sieben Monate in Folge an. Es handelt sich um die längste Anstiegsperiode seit dem Juni 2014.

Ein Vertreter der staatlichen Devisenverwaltungsbehörde meinte, im August seien die grenzübergreifenden Kapitalflüsse und die Beziehungen zwischen Angebot und Nachfrage auf dem chinesischen Devisenmarkt im Wesentlichen ausbalanciert geblieben.

Tan Yaling, Direktorin der chinesischen Akademie für Devisen und Investitionen, ist der Ansicht, dass einerseits Devisenreserven durch die Realwirtschaft ausgebaut werden sollten und andererseits ihre Effizienz bzw. Funktion durch strukturelle Regelungen noch besser zur Geltung gebracht werden sollten:

„Womit können die Devisenreserven vermehrt werden? Mit Außenhandel und Realwirtschaft! Angesichts der Abwertung des US-Dollars haben wir Struktur und Volumen der Devisenreserven gut angepasst. Jeder sieht, dass unter den vermehrten Devisenreserven die von China erhaltenen US-Staatsdarlehen auch zugenommen haben. Darum ist die chinesische Zentralbank drauf und dran, strukturelle Regelungen durchzusetzen."

Über die Zukunft der Tendenz der Devisenreserven in der zweiten Jahreshälfte prognostiziert Tan Yaling. Sie sieht noch eine weitere Grundlage für das stabile Volumen der Devisenreserven in China:

„In Zukunft wird sich die Tendenz der Devisenreserven nicht stark verändern. Mit der Abwertung des US-Dollars und einer Aufwertung der RMB könnten allerdings Fluktuationen auftreten. Zugleich bin ich der Ansicht, dass die grundlegende Besonderheit sowie Quellen bzw. Funktionen der Devisenreserven auf professionelle Weise und gemäß chinesischen Gegebenheiten berücksichtigt werden müssen. Man soll nicht einfach Ziffer lesen und die Rolle der Realwirtschaft und Strukturreform ignorieren."

Darüber hinaus meinte ein Vertreter der staatlichen Devisenverwaltungsbehörde, die angebotsbezogene Strukturreform sei kontinuierlich umgesetzt worden. Die Umwandlung bzw. Optimierung der Wirtschaft wird weiterhin vorangetrieben, um neue Impulse zu senden. Mehr und mehr begünstigende Faktoren zu einem mittleren, hohem bis hin zu „high-end" Wirtschaftswachstum treten auf. Die chinesische Ökonomie werde sich stets verbessern. Mit der weiteren Vertiefung der Reform des Finanzsystems und dem Ausbau der finanziellen Öffnung nach außen werde eine solide Grundlage für grenzübergreifende Kapitalflüsse in China geschaffen. Das Volumen der Devisenreserven werde weiterhin vernünftig erweitert.