×
×
        Über uns
WAP/PAD
Startseite>>Wissenschaft und Technik

„Wissenschaftsinsel“ lockt chinesische Forscher zurück in die Heimat

(German.people.cn)
Montag, 28. August 2017
Folgen Sie uns auf
Schriftgröße

Chinesische Forschungseinrichtungen haben in den vergangenen Jahren ein immer höheres Niveau erreicht und werden somit zunehmend attraktiver für hochqualifizierte Rückkehrer aus dem Ausland.

Als Wang Junfeng, ein an der Harvard Medical School (Medizinische Fakultät der Universität Harvard) promovierter chinesischer Forscher seiner Frau im Jahr 2009 mitteilte, dass sie nun ihr Leben, das sie sich in Amerika aufgebaut hätten, aufgeben würden um auf eine kleine Insel in Ostchina zu ziehen, war sie sich nicht im Klaren darüber, über was ihr Mann da sprach.

Nun leben sie seit acht Jahren auf der Insel und Wang hat dort eine ziemlich beeindruckende Karriere absolviert.

Als „Wissenschaftsinsel“ bezeichnet und am Stadtrand von Hefei, der Hauptstadt der Provinz Anhui, gelegen, bietet die Insel Heimat für über zehn Forschungsinstitute und 1.000 Spitzenforschern wie Wang.

Sieben von Wangs Forscherkollegen aus Harvard entschieden sich, ihm zu folgen. Nachdem sie nun schon einige Jahre auf der Insel verbracht haben, sind sie der Ansicht, dass dies der ideale Ort sei, um in Ruhe ihre Forschungen durchzuführen.

In den 1990er und den frühen Jahren des 21. Jahrhunderts strömten viele chinesische Studenten in entwickeltere Länder wie die USA, um einem weiterführenden Studium oder Beruf mit Zugang zu fortschrittlichsten Forschungsgeräten nachzugehen.

Auch Wang Wenchao und Zhang Xin befanden sich unter ihnen. Das Paar, das nun auf der „Wissenschaftsinsel“ lebt und arbeitet, erlangte nach ihrem Abschluss an der renommierten Peking Universität 2008 in den USA den Doktortitel in Medizin.

Danach begannen sie ihre Postdoc-Stellen an der Universität Harvard, wo sie auf einige andere chinesische Kollegen, darunter auch Wang Junfeng, trafen.

„Das Leben ging ruhig und problemlos, aber ereignislos weiter“, sagte Zhang. „Boston war der Himmel auf Erden für unsere Kinder, aber wir Erwachsenen hatten das Gefühl, das etwas fehlte. Wir waren einsam.“

Lin Wenchu, ein anderes Mitglied der Gruppe, sagte, „Es war schön, im Ausland zu arbeiten, aber mein langjähriger Traum war es immer, ein eigenes Labor zu haben, in dem ich unabhängig forschen kann.“

Als die USA 2008 hart von der Finanzkrise getroffen wurden, verstärkte dies nur ihre Ängste. „Es gab keine vielversprechenden Karriereaussichten“, sagte Wang Wenchao. „Außerdem gab es für uns als Ausländer immer eine gläserne Decke.“

In den vergangenen zwei Jahrzehnten, als die chinesische Wirtschaft aufblühte, begann das Land mehr Wert auf Wissenschaft und Technik zu legen und wurde eine zunehmend attraktive Basis für Forscher.

2008 begannen die Bautätigkeiten auf der „Wissenschaftsinsel“ als eines der wichtigsten nationalen Wissenschaftsprojekte, das von der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission unterstützt wird.

Wang Junfeng, der sich zu seiner Zeit als Doktorand mit Hochfeld-Magneten beschäftigte, fühlte sich von der Insel angezogen, da dort fortschrittliche Versuchsgeräte für Hochfeld-Magnete gebaut werden sollten. China ist das fünfte Land weltweit, das im Besitz solcher Geräte ist.

„Es war eine brandneue Plattform“, sagte Wang und erinnerte sich daran, wie der Projektleiter ihn überzeugte, sich dem Team anzuschließen. „Es gibt grenzenlose Möglichkeiten, so lange du wagst darüber nachzudenken und zu handeln.“

Liu Qingsong, ein weiterer der acht Harvard-Rückkehrer, wurde auf die in China entstandenen Chancen durch Werbekampagnen chinesischer Beamter an Universitäten im Ausland aufmerksam, die darauf abzielten, chinesische Talente wieder zurück in die Heimat zu holen.

„Ich fühlte mich sehr willkommen und erhielt großzügige Angebote von chinesischen Forschungsinstituten, als ich 2010 die Führung einer zehnköpfigen Delegation chinesischer Auslandsstudenten übernahm, die China besuchten“, sagte Liu.

Obwohl sie auf der Insel wieder fast komplett von neu anfangen mussten, haben die Forscher im Laufe der Jahre wissenschaftliche Durchbrüche erzielt.

Innerhalb von fünf Jahren haben sie die weltweit größte Hochdurchsatz-Zellbank basierend auf Kinase-Hemmern und ein komplettes Forschungssystem für Tumormedikamente mit der Hilfe von Hochfeld-Magnet-Geräten aufgebaut.

„Unsere Einrichtungen haben das höchste Niveau weltweit erreicht“, sagte Zhang Na, einer der Forscher, und fügte hinzu, dass China dank des kontinuierlichen Einsatzes im vergangenen Jahrzehnt in Bezug auf Forschungseinrichtungen bereits mit entwickelten Ländern aufgeholt habe.

Kuang Guangli, Leiter des Projektes, sagte, dass Team habe bereits Einfluss auf internationale akademische Kreise genommen und das die Mitglieder auf der Insel noch größere akademische Leistungen erbracht hätten, als in Harvard.

„Sie haben einen gut ausgeprägten Teamgeist und sind sehr innovativ“; sagte Kuang.

Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter !
German.people.cn, die etwas andere China-Seite.
Copyright by People's Daily Online. All Rights Reserved.