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Die teuren Sommerferien chinesischer Kinder

(CRI)
Freitag, 04. August 2017
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Ein Beitrag mit dem Titel „30.000 Yuan RMB Monatsgehalt reichen nicht für die Sommerferien" hat die chinesischen sozialen Netzwerke aufgewirbelt. Seine Autorin besetzt eine hohe Position bei einem Unternehmen in Guangdong. Mit einem Monatsgehalt von über 30.000 Yuan RMB (etwa 4.000 Euro) sollte sie eigentlich ein leichtes und sorgenfreies Leben führen können. Immerhin ist das beinahe die Hälfte des durchschnittlichen Jahreseinkommens eines normalen chinesischen Angestellten. Doch in ihrem Beitrag beschwert sie sich darüber, dass sie in der letzten Zeit nicht einmal mehr Geld für neue Kleidung habe. Der Grund sei der Beginn der Sommerferien.

Sie macht die Rechnung für die Ausgaben für ihre Tochter in den Sommerferien: 20.000 Yuan RMB für eine zehntägige Studienreise in die USA. 5.000 Yuan RMB für die Anstellung einer Kinderfrau für die Zeit, wenn die Eltern nicht zuhause sind. 2.000 Yuan RMB für zwei Klavierstunden pro Woche. Weitere 2.000 Yuan RMB für einen Schwimmkurs und 6.000 Yuan RMB für Extrakurse in Englisch, Mathematik und Chinesisch.

Mit Gesamtkosten von 35.000 Yuan RMB übertreffen die Ausgaben ihr Monatsgehalt. In ihrem Beitrag schreibt sie: „Was wir erziehen, sind nicht Kinder sondern Geldvernichter."

Aber reichen 30.000 Yuan RMB wirklich nicht aus, um die Sommerferien eines Kindes zu decken? Das Internet ist gespalten. Kritiker bilden die Mehrheit. „Wenn man sein Kind jedes Mal in den Sommerferien auf eine Luxus-Weltreise schicken möchte, reichen auch 100.000 Yuan im Monat nicht", schreibt der Nutzer BigZNo.1 auf dem chinesischen Mikroblog Weibo. „Es sind nicht die Sommerferien, die du nicht bezahlen kannst, sondern deine endlosen Wünsche und die zu hohen Erwartungen an dein Kind", kommentiert User Yishuiqiuhan. Der Kommentar erhielt über 6.000 Likes.

Während viele die Beschwerden der Mutter für Klagen auf viel zu hohem Niveau halten, gibt es aber auch einige Internetnutzer, die echtes Verständnis und Mitgefühl zeigen.

„Wahrscheinlich ist die Rechnung der Mutter etwas übertrieben, aber die Sorgen und der Stress, die sie über die Bildung und Erziehung ihres Kindes spürt, sind echt und das empfinden wir alle", schreibt die Userin HO310.

Viele glauben, Bildung von Kindern in China sei inzwischen zu einer Art „Rüstungswettbewerb" geworden. Die Sommerferien sollten eigentlich eine Zeit sein, in der sich Kinder erholen können. Doch Tatsache ist: Die Sommerferien sind schon längst zu einem dritten und dem vollsten Halbjahr von Kindern geworden. Die Kinder und ihre Eltern rennen unermüdlich von Kurs zu Kurs, um etwas mehr oder zumindest nicht weniger als andere Kinder zu lernen. Studienreisen ins Ausland stehen derzeit auch immer häufiger auf dem Sommerferien-Programm. Einer jüngsten Umfrage des internationalen Bildungsunternehmens „Education First" unter chinesischen Grund- und Mittelschülern zufolge waren nahezu 20 Prozent aller Befragten mindestens einmal auf einer Auslandreise. Dies alles stärkt die Unruhe der Eltern und setzt sie und selbstverständlich auch ihren Geldbeutel unter Druck.

„Ich vermisse die Sommerferien, die wir als Kinder hatten. Damals brauchten wir nur ein paar Freunde, Eis und zwei oder drei Bücher", erinnert sich der Weibo-User Daweida8 an seine Kindheit und wünscht sich, wie viele andere, ein baldiges Ende des anstrengenden „Rüstungswettbewerbs".

Text von Hu Hao

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