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Kommentar: Trumps Beschwerde über Chinas mangelnde Hilfe im Fall Nordkorea ist unberechtigt

(German.people.cn)
Donnerstag, 03. August 2017
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Nach dem kürzlich erfolgten Test einer ballistischen Interkontinentalrakete hat sich US-Präsident Donald Trump auf Social Media darüber beschwert, dass China nichts tue um zu helfen, obwohl China „das Problem leicht lösen (könne)“. Trump hält Nordkorea für die „größte unmittelbare Bedrohung“ der USA und meint, dass China „das Problem leicht lösen“ könne. Die eigentliche Frage aber ist, warum Nordkorea es für notwendig erachtet, sich bis an die Zähne zu bewaffnen.

In einem Kommentar der staatlich geführten nordkoreanischen Regierungszeitung Minju Choson beschuldigt Nordkorea die USA, eine „insektengroße Mikroroboter-Waffe” zu entwickeln, um sie für „bewaffnete Einsätze” gegen das Regime zu verwenden. Obwohl die Behauptung der Zeitung nichtunabhängig bestätigt werden kann, ist es kein Geheimnis, dass einige Mitglieder der US-Regierung den Wunsch hegen, das Land zu zerstören. Daran erinnerte US-Senator Lindsey Graham bei NBC: „Es gibt militärische Möglichkeiten, Nordkoreas Atomwaffenprogramm sowie Nordkorea selbst zu zerstören.“

Nordkoreas jüngste Behauptung ist natürlich eine von vielen, aber das übergeordnete Thema bleibt gleich: In den Augen Nordkoreas, zumindest seiner Medien, sind die USA entschlossen militärische Maßnahmen gegen das Land einzuleiten. Es sollte dementsprechend keine Überraschung darstellen, dass Nordkorea verunsichert ist und dies zu einem Teufelskreis führt.

Es spricht viel dafür, dass die nordkoreanischen Nuklearwaffen die einzige verlässliche Abschreckung gegen denamerikanischen Angriff bilden. In Nordkorea gibt es eine Geschichte für Kinder über eine friedliche Gemeinschaft, die sich durch einen skrupellosen Tiger bedroht fühlt. Die Geschichte findet ein glückliches Ende, zumindest für Nordkorea, als der Tiger mit seinem Schwanz zwischen den Beinen flieht, nachdem ein mutiges Stachelschwein sich der Herausforderung angenommen hat. Die tiefer liegende Botschaft ist leicht verständlich: Die einzige Sache, die die USA davon abhalten kann das Land in Stücke zu reißen, ist die Abschreckung durch Nuklearwaffen.

US-Außenminister Rex Tillerson sagte, die USA streben keinen Regimewechsel in Nordkorea an und würden sich gerne zusammensetzen, um über die Zukunft zu sprechen. Offensichtlich betrachtet Nordkorea solche Aussagenaber als unglaubwürdig und somit helfen diese nicht, den Teufelskreis zu beenden.

Die Lösung des Dilemmas ist nicht die Verschärfung der brisanten Situation. Frust ablassen über das Versagen der US-Außenpolitik, China wirtschaftliche Zwänge anzudrohen sowie die Bedrohung der Sicherheit Nordkoreas gießen nur Öl ins Feuer. Wenn die USA wirklich auf Chinas Hilfe bei der Lösung des Konflikts mit Nordkorea hoffen, dann sollten sie Chinas „zweigleisigen“ Ansatz und den Vorschlag des „suspension-for-suspension“ beherzigen, der Nordkorea dazu auffordert, seine Raketen- und Nuklearaktivitäten im Austausch für eine weniger aggressive Haltung des US-Militärs einzustellen, um aus diesem Sicherheitsdilemma auszubrechen und mit sinnvollen Gesprächen zu beginnen.

Während China gewiss eine wichtige Rolle zukommt, um einen Frontalzusammenstoß der beiden Länder zu verhindern, ist es lächerlich anzunehmen, dass China die Kontrolle über Nordkorea besitzt oder dafür verantwortlich ist, eine Lösung für Amerikas Sicherheitsprobleme zu finden. Zu sagen, China könne das Problem leicht lösen ist wie zu sagen, dass der Frieden im Mittleren Osten „nicht so schwierig (zu erreichen) ist, wie die Leute dachten“. Die Theorie, China verantwortlich zu machen („China responsibility theory“), basiert sowohl auf einem dürftigen Verständnisder Umstände auf der koreanischen Halbinsel als auch auf haltlosen Anstrengungen, die Verantwortung für dieses komplizierte Problem auf China und andere abzuwälzen.

Wenn das Ziel der USA darin besteht, sich für Frieden und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel einzusetzen, würde dies in der Region am besten durch gemeinsame Anstrengungen gelingen, eine Situation zu schaffen, in der die beste Formel des Überlebens nicht aus Macht durch Nuklearwaffen oder anderen Formen von hard power besteht. Aber eines ist gewiss: China kann nicht die Schuld für Nordkoreas ballistische Raketen und nukleare Ambitionen gegeben werden. Wie China bereits zum wiederholten Male angemerkt hat, halten die USA und Nordkorea den Schlüssel zum Frieden in ihren Händen.

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