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Apples In-App-Bedingungen sind ein Fall für die Marktaufsichtsbehörden

(German.people.cn)
Donnerstag, 15. Juni 2017
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Unter Ausnutzung seiner Monopolstellung erhebt das Unternehmen Apple Anspruch auf 30 Prozent aller mittels Anwendungsprogrammen im Betriebssystem iOS getätigten Spenden und beschädigt damit sein Image in China langfristig.

Apples Verfahrensweise, 30 Prozent aller durch lokale Anwendungsprogramme (Apps) gesammelten Spenden einzustreichen, hat für eine breite öffentliche Unzufriedenheit gesorgt. Bei den Spenden handelt es sich um freiwillige Leistungen der Softwarenutzer an die Erzeuger von Inhalten, Einzelpersonen oder Teams, als Belohnung für ihre Arbeit. Apple bewertet Spenden nun als anwendungsinternen Kauf (In-App Purchase), verdeckt mit dieser Argumentation die wahren Beweggründe.

Die in China weit verbreitete Social-Networking-App WeChat hat die Erfüllung von Apples Vorgaben abgelehnt und die Spendenfunktion bei Versionen für das Betriebssystem iOS deaktiviert. Einige kleine Plattformen wie der Online-Aggregator Toutiao und die Q&A-Webseite Zhihu sind einen Kompromiss eingegangen. Bei einer Spende über 10 Yuan (1,31 Euro) wird Apple zwischen 3 und 3.2 Yuan abziehen, ein erstaunlich hoher Prozentsatz.

Es sollte darauf hingewiesen werden, dass Apples Entscheidung, stärker von den Spendeneinnahmen zu profitieren, für die Mehrheit der Chinesen unannehmbar ist. Es handelt sich um eine schikanöse Praxis, die einem Raub ähnelt. Wenn Apple auf dieser Methode beharren sollte, dann wird dies unabhängig von den erzielten Einnahmen das Image des Unternehmens auf dem chinesischen Markt und damit seine langfristige Entwicklung in China ernsthaft beschädigen.

Chinesische Inlandsmarken streben nach einem Ausbau ihrer Marktanteile. Im ersten Quartal des Jahres 2017 befanden sich bereits vier heimische Smartphone-Produzenten unter den fünf absatzstärksten Marken in China. Apple, die einzige ausländische Marke in der Rangordnung, erreichte nur Platz vier. Hätte das „einzigartige“ Betriebssystem dem Unternehmen nicht bei der Nutzerbindung geholfen, könnte die Situation noch dramatischer sein. An diesem kritischen Punkt angelangt, sollte sich Apple um eine Konsolidierung seiner Position auf dem chinesischen Markt durch Innovationen bemühen, anstatt radikale Ansätze zu verfolgen.

Aufgrund der Ausnutzung seiner Marktanteile und seines Betriebssystems zur Auferlegung erzwungener Gebühren verstößt Apple möglicherweise gegen kartellrechtliche Grundsätze. Das Gesetz sollte an diesem Punkt eingreifen.

Überraschenderweise hat bisher kein einziges chinesisches Unternehmen aufgrund des Spendendisputs eine Klage gegen Apple eingereicht. Auch chinesische Marktaufsichtsbehörden sind bisher still geblieben. Wir gehen davon aus, dass sie sich bald einschalten und eine Untersuchung durchführen werden.

Es ist offensichtlich, dass die Rechte und Interessen von Apple-Nutzern verletzt wurden. Alle anderen Anwender können nach Belieben für die Autoren ihrer Lieblingsartikel spenden, während Nutzer von iPhones 30 Prozent ihrer Spende an Apple abtreten müssen und die Autoren nur 70 Prozent erhalten. Gegen die unlauteren Bedingungen, die ihnen Apple gewaltsam auferlegt, können sich individuelle Nutzer nicht wehren. Gefangen in Apples „einzigartigem“ Betriebssystem ist es schwierig, sich für andere zu entscheiden.

Apple hat die Grundprinzipien des gesunden Wettbewerbs verletzt, weshalb die Behörden ein Kartellverfahren eröffnen sollten.

Es besteht keine Notwendigkeit, die Angelegenheit aus nationalistischer Perspektive zu betrachten. Wenn ein Unternehmen der Anwendung monopolistischer Praktiken zur Maximierung der Gewinne verdächtigt wird, dann sollten die Marktaufsichtsbehörden und das Gesetz intervenieren. An einem Zeitpunkt, wo die Rechtsstaatlichkeit umfassend voranschreitet, sollte sich die chinesische Gesellschaft angesichts der Verletzung öffentlicher Interessen stärker an die Berufung auf Gesetze gewöhnen.

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