Die Europäische Zentralbank hat diese Woche erklärt, dass sie bereits seit Januar den Yuan als Reservewährung nutzt. Trotz dem bisher geringen Umfang handelt es sich um einen bedeutenden Schritt für die Internationalisierung des Yuan.

Chinas Anstrengungen zur Internationalisierung des Yuan erhielten am Dienstag neuen Auftrieb durch die Bekanntgabe der Europäischen Zentralbank (EZB), dass sie die chinesische Währung im Austausch mit einem kleinen Anteil der US-Dollar-Bestände zu ihren Devisenreserven hinzugefügt hatte.

Die Mitteilung durch die zweitwichtigste Zentralbank der Welt markiert einen großen Fortschritt für China, das sich auf den ehrgeizigen Weg begeben hat, den globalen Einfluss des Yuan an seine Wirtschaftsleistung anzugleichen. Die Billigung des Yuan durch die EZB sollte allerdings umso mehr als Impuls zur Vertiefung von Chinas Wirtschafts- und Finanzmarktreformen genutzt werden.

In der Erklärung hat die EZB den Abschluss Yuan-bezeichneter Investitionen im Wert von 500 Millionen Euro während der ersten Hälfte des Jahres offenbart, und kommentiert, dass dies Chinas Bedeutung als einer der größten Handelspartner der Eurozone widerspiegelt.

Die Entscheidung für einen Erwerb des Yuan wurde im Januar vom EZB-Rat beschlossen, aber bis Dienstag nicht offengelegt.

Fast drei Jahre, nachdem die EZB erstmals den Ankauf Yuan-bezeichneter Bestände erwogen hatte, kennzeichnet die Investition die formelle Akzeptanz des Yuan für ihre Währungsreserven.

Dies ist zweifellos ein Hinweis auf eine beschleunigte Internationalisierung des Yuan, seitdem die chinesische Währung 2016 mit der Aufnahme in den IWF-Währungskorb für Sonderziehungsrechte (SZR) einen neuen Stellenwert erhalten hatte.

Es muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass die Investitionen der EZB angesichts ihrer Auslandsreserven im Wert von insgesamt 68 Milliarden Euro bisher relativ niedrig sind, und der Yuan noch weit vom internationalen Rang des US-Dollars oder des Euro entfernt ist.

Während die zunehmende Verwendung des Yuan als eine globale Währung und Chinas enge Handelsbeziehungen mit der EU in der EZB-Mitteilung angeführt wurden, stellt der US-Dollar weiterhin den größten Teil der EZB-Währungsreserven. Der Yuan wird einige Zeit benötigen, um tatsächlich zu einer bedeutenden Reservewährung zu werden.

Chinas Reform und Öffnung der letzten Jahrzehnte hat die Volkswirtschaft zu einer der größten der Welt gemacht, aber es wird kühnere Reformanstrengungen geben müssen, um gegenüber globalen Anlegern die „Investability“ des Yuan zu garantieren. Das bedeutet nicht, dass irgendwelche leichtfertigen Schritte erfolgen sollten, um den Yuan über Nacht vollständig konvertierbar zu machen, aber es sollten nachhaltige und konsequente Anstrengungen erfolgen, um die chinesische Währung zu einem weiteren Pfeiler für die Stabilisierung der Weltfinanzmärkte zu machen.

Der Autor, Xiao Xin, ist ein Reporter von Global Times.