Immer mehr Menschen, die zwischen 1980 und 1989 geboren wurden, verbleiben Single – verglichen mit der Dekade davor. Dies fand eine Umfrage heraus, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Fast einer von fünf Männern und eine von acht Frauen in dieser Altersgruppe waren bislang noch nicht verheiratet, wie aus der Umfrage mit dem Titel „Soziale Transformation im Fudan Yangtze Fluss Delta“ hervorgeht. Anfang 2005 zeigten die offiziellen Zahlen ein Verhältnis von Männern und Frauen zwischen 30 und 34, die unverheiratet bleiben, bei jeweils 12 Prozent und 7 Prozent.

„Das sind die relevantesten Daten, die wir finden konnten, welche einen allgemein wachsenden Trend zeigen, obwohl sich die jeweiligen Altersklassen unterscheiden“, sagte Shen Ke, außerordentliche Professorin der Schule für Soziale Entwicklung und Öffentliche Politik an der Fudan Universität und Leiterin der Umfrage. „Wir können keine Schlussfolgerung ziehen, ob eine Altersstufe das Verheiraten nur verschiebt oder ob sie die Hochzeit beziehungsweise die Ehe überhaupt aufgibt. Wir fragen uns auch, ob das Verhältnis der Menschen, die Single bleiben, weiterhin ansteigen wird, wie man es auch in anderen asiatischen Ländern wie Japan und Südkorea feststellen kann“, sagte sie.

Peng Xizhe, ein Professor an der Schule und leitender Wissenschaftler des Projekts sagte, das Team werde versuchen, durch Folgeuntersuchungen Antworten auf diese Fragen zu finden. Das Zusammenleben trägt zu der Tatsache bei, dass es immer mehr Menschen bevorzugen würden, Single zu bleiben, wie die Umfrage besagt. 40 Prozent der Befragten sagten, sie hätten vorher mit ihrem Partner zusammengelebt, bevor sie sich verheiratet hätten. Zusammenleben vor der Ehe war ein Tabu in China, wo viele Menschen nach wie vor eine konservative Einstellung gegenüber Sexualität haben. „Für viele Menschen ist das Zusammenleben kein Ersatz für die Ehe, aber ein Vorgeschmack auf das Familienleben, damit sie sehen können, ob es ihnen gefällt oder nicht. Ungefähr 60 Prozent der Befragten in der Umfrage hätten für ungefähr ein halbes Jahr zusammengelebt, und einige haben sich getrennt“, sagte Shen.

Fudans Zentrum für Bevölkerung und Entwicklungspolitikstudien und das Wissenschaftliche Zentrum für Datenauswertung und Datenwissenschaft an der Universität hat ungefähr 1.200 Personen untersucht, die in den 1980er Jahren geboren wurden. Dabei wurden auch ihre Familien über die letzten acht Jahre für die Umfrage miterfasst. Dies wiederum habe zu einer Grundlage für zukünftige Gesellschaftspolitik geführt. Menschen, die in den 1980er Jahren geboren wurden, würden in sozialen Umfragen nach der chinesischen Familienplanungspolitik besonders berücksichtigt werden. Diese Politik hat es den Paaren gestattet, in den meisten Fällen nur ein Kind zu bekommen. Sie wurde in den frühen 1980er Jahren eingeführt. Obwohl die Menschen in dieser Altersgruppe ihre Sehnsucht ausgedrückt haben, mehr als nur ein Kind zu bekommen, sagten nur 13 Prozent von den Menschen, die bereits ein Kind hatten, dass sie noch ein weiteres haben wollten, wie die Umfrage sagte. Die hohen Kosten, Kinder aufzuziehen, liegen an der Spitze der Gründe, warum Menschen sagen, keine größeren Familien haben zu wollen.