Seit einigen Jahren investieren immer mehr chinesische Firmen im Ausland. Nach einem aktuellen globalen Investitionsbericht der Vereinten Nationen ist China nun erstmals auf Rang zwei der weltgrößten Investitionsländer vorgerückt.

Die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) veröffentlichte am gestrigen Mittwoch den Weltinvestitionsbericht 2017, laut dem Chinas Auslandsinvestitionen 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 44 Prozent auf 183 Milliarden US-Dollar (163 Milliarden Euro) angestiegen sind und China zum ersten Mal das weltweit zweitgrößte Investitionsland war.

Die UNCTAD ist ein ständiges Organ der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Sie überprüft die Handels- und Entwicklungsprobleme der betreffenden Länder und bearbeitet sowie veröffentlicht den Weltinvestitionsbericht.

Laut dem diesjährigen Bericht treffen die Wirtschafts- und Geopolitik aufgrund des schwachen globalen Wirtschaftswachstums auf große Risiken. 2016 reduzierten sich die Ausländischen Direktinvestition (FDI) gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent auf 1,75 Billionen Dollar (1,56 Billionen Euro). Trotzdem prognostiziert der Bericht, dass die FDI 2017 um 5 Prozent auf 1,8 Billionen Dollar (1,6 Billionen Euro) steigen könnten.

Bemerkenswert ist auch das Rekordhoch von Chinas FDI im letzten Jahr, mit dem die Nation nun erstmals auf Rang zwei der weltgrößten Investitionsländer vorgerückt ist. Im Vergleich dazu hat sich das Auslandsinvestitionsvolumen der anderen asiatischen Regionen und wichtigen Wirtschafteinheiten stark reduziert.

Der Chefredakteur des Berichts und Leiter der UNCTAD-Abteilung für Investition und Unternehmen, James Zhan, erklärte am selben Tag, dass Chinas Auslandsinvestitionen in eine Schnellwachstumsphase eingetreten ist, die Volksrepublik aber vor Herausforderungen wie Protektionismus steht. Auch das von China angezogene ausländische Kapital wird in naher Zukunft nicht massiv anwachsen können.