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China und Deutschland vernetzen ihre Entwicklungsstrategien

(German.people.cn)
Mittwoch, 31. Mai 2017
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Die weitere Verflechtung der volkswirtschaftlichen Entwicklungsstrategien „Made in China 2025“ und „Industrie 4.0“ angesichts zunehmender Digitalisierung ist eines der wichtigsten Themen des aktuellen Staatsbesuchs von Ministerpräsident Li Keqiang in Deutschland.

Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang (rechts) und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einer Begrüßungszeremonie vor Gesprächen in der Großen Halle des Volkes in Beijing am 13. Juni 2016. (Xinhua)

Bei dem am Mittwoch beginnenden Staatsbesuch des chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang in Deutschland streben die beiden Länder die Stärkung ihrer Zusammenarbeit unter anderem bei der Digitalisierung an und wollen die politische Unterstützung sowie den unternehmerischen Austausch bei gleichzeitiger Verknüpfung ihrer Entwicklungsstrategien fördern.

Der im Mai 2015 enthüllte „Made in China 2025“-Plan hilft dabei, China von einem Produktionsriesen in einen innovationsgetriebenen Produzenten zu transformieren. Das von der deutschen Bundesregierung 2011 ins Leben gerufene Konzept „Industrie 4.0“ hat das Ziel, Automation und Datenaustausch in den Fertigungstechnologien, einschließlich cyber-physischer Systeme, des „Internets der Dinge“ und „Cloud Computing“, zu fördern.

Schlaglicht Digitalisierung

Laut der IWF-Direktorin Christine Lagarde nimmt eine durch die Digitalisierung getriebene Revolution an Fahrt auf, wobei jedes Land heranrücken sollte, um daran teilzuhaben und von den Veränderungen zu profitieren.

Während Lis Deutschlandbesuch im Jahr 2014 waren sich die beiden Länder einig über die Bedeutung der industriellen Digitalisierung für die weitere bilaterale Wirtschaftskooperation.

Beide Seiten haben sich ebenfalls einverstanden erklärt, die strategische Zusammenarbeit unter anderem in der Automobilindustrie, im Energiemanagement, der Gebäudeautomation und der Behandlung von Abwässern systematischer auszubauen.

Die deutsche Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Brigitte Zypries hat am Beginn dieses Monats gefordert, dass die Gruppe der 20 (G20) an der inklusiven Digitalisierung und der digitalen Transformation arbeiten sollte, da die Digitalisierung die Globalisierung gestalten und den Freihandel schützen wird.

Shi Shiwei, ein auf die chinesisch-deutschen Wirtschafts– und Handelsbeziehungen spezialisierter Professor an der Freien Universität Berlins, sagte gegenüber Xinhua, dass die beiden Initiativen „Made in China 2025“ und „Industrie 4.0“ strategische Entscheidungen der beiden Nationen angesichts des Trends zur Digitalisierung darstellen.

Obwohl sich China und Deutschland auf unterschiedlichen Entwicklungsstufen befinden und variierende Prioritäten bei der Entwicklung der Digitalisierung verfolgen, ergänzen sie sich wesentlich in der Fertigungsindustrie, was reichlich Gelegenheiten für eine pragmatische Zusammenarbeit bietet, bemerkte Shi.

Unterstützung der Regierung

Chinesische und deutsche Ministerien schufen 2015 einen Dialogmechanismus und unterzeichneten eine Reihe von Absichtserklärungen sowie Kooperationsverträgen zur Förderung des bilateralen Austauschs bei der „Intelligenten Produktion“.

Die beiden Länder gründeten auch Arbeitsgruppen, um bei der Festlegung von Regeln und Kriterien für die „Intelligente Produktion“ und die „Industrie 4.0“ zusammenzuarbeiten.

Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), bemerkte, dass „Made in China 2025“ den Austausch zwischen chinesischen und deutschen Unternehmen begünstigen wird.

Im Vergleich zu kurzfristigen Anreizen ist die politische Unterstützung der beiden Regierungen langfristig günstiger für die Unternehmen, insbesondere für die kleinen und mittelgroßen Unternehmen, ergänzte er.

Shi bemerkte, dass die öffentlichen Einrichtungen Chinas und Deutschlands riesiges Potenzial für die Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung und Entwicklung vorweisen.

Unternehmenskooperation

Die Verbindung von „Made in China 2025“ und „Industrie 4.0“ hat Unternehmen auf beiden Seiten enorme Chancen für eine Zusammenarbeit und die Expansion ihrer Geschäftstätigkeit zur Verfügung gestellt.

Laut dem chinesischen Handelsministerium hat China 2016 mehr als 2,9 Milliarden US-Dollar (2,6 Milliarden Euro) in Deutschland investiert, ein Jahreszuwachs von 258,6 Prozent. In demselben Jahr hat Deutschland 392 Projekte in China mit einem Investitionsvolumen von 2,71 Milliarden US-Dollar (2,43 Milliarden Euro) versorgt.

Erfolgreiche Beispiele von Unternehmenskooperationen zwischen den beiden Ländern sind zahlreich, darunter die gemeinsame Forschung zur „Industrie 4.0“ in der Stahlindustrie durch Chinas Baosteel und Deutschlands Siemens, das von Chinas Haier sowie Deutschlands Fraunhofer-Institut entwickelte „intelligente“ Waschmaschinenwerk sowie die Anfang des Jahres erfolgte Übernahme des deutschen Herstellers für Industrieroboter KUKA durch den Midea-Konzern.

Wang Weidong, Gesandter-Botschaftsrat der Wirtschafts- und Handelsabteilung der chinesischen Botschaft in Deutschland, sagte, dass die Koppelung von „Made in China 2025“ und „Industrie 4.0“ einen Prozess des gegenseitigen Lernens darstellt, der seiner Natur nach für beide Seiten vorteilhaft ist.

Dieter Kempf sagte auch, dass die Unternehmenskooperation der beiden Länder auf freiwilliger Basis erfolgreicher als jemals zuvor gewesen ist. „Die Erfahrungen sind sehr positiv“, sagte er.

Tobias Simmendinger, Leiter des Bereichs Products and Markets von Linde Hydraulics, einem der weltweit führenden Hersteller von Hydraulikkomponenten, der vom chinesischen Unternehmen Weichai Power erworben wurde, sagte, dass die Übernahme weitgehend als klassischer Fall einer Win-win-Kooperation betrachtet wird.

„Wir haben von der Kundenausrichtung sowie dem erstklassigen Kundendienst der chinesischen Seite profitiert und waren tief beeindruckt von der schnellen Strategieanpassung und der flexiblen Arbeitsweise“, sagte er. „Dank des breiten chinesischen Vertriebsnetzes von Weichai und dem perfekten Kundendienst sind Lindes Produktumsätze in China stark angestiegen.“

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