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Südkorea untergräbt Bemühungen zur Denuklearisierung der Halbinsel

(German.people.cn)
Freitag, 28. April 2017
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Mit einer Nacht– und Nebelaktion zur Installation des US-Raketenabwehrsystems untergraben Seoul und Washington den wahrscheinlichen Kurswechsel der Folgeregierung und missachten die Bedenken der Nachbarstaaten, die nun adäquat antworten müssen.

Einwohner von Seoungju während eines Protests in Seoul (Südkorea) gegen die Regierungsentscheidung über die Aufstellung des US-Raketenabwehrsystems THAAD in ihrem Heimatort. Auf dem Plakat steht „Verzweifelt widersetzen wir uns der Errichtung von THAAD”. Archivbild vom 21. Juli 2016. (Bild: Archiv)

Die Streitkräfte der Vereinigten Staaten und Südkoreas beschleunigen die Installation des umstrittenen US-Raketenabwehrsystems „Terminal High Altitude Area Defense“ südlich von Seoul.

Wenn, wie der Oberbefehlshaber des U.S. Pacific Command (USPACOM) Harry Harris behauptete, THAAD voraussichtlich in den nächsten Tagen einsatzbereit sein wird, dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Errichtung aufgrund von Protesten aus Beijing und Moskau ausgesetzt wird, trotz eines Zeitpunkts, an dem Washington und seine Verbündeten diese zu umfassenderen und engeren Verpflichtungen für koordinierte Schritte bewegen möchten.

Obwohl das unberechenbare Verhalten Pjöngjangs und seine Bedrohung als offizielle Rechtfertigung herhalten mussten, sind die Schaffung vollendeter Tatsachen hinsichtlich THAAD und die Vorwegnahme jedweden Meinungswechsels vonseiten der nächsten Regierung in Seoul wichtigere Motive hinter der Eile zur Errichtung und zum Betrieb von THAAD.

Natürlich verfügen Beijing und Moskau über berechtigte Gründe für ihren Protest, weil das moderne System das strategische Gleichgewicht in der Region verletzt und sein Radarsystem chinesische sowie russische Sicherheitsinteressen untergräbt, auch wenn die Vereinigten Staaten und Südkorea dies bestreiten.

Und da die THAAD-Installation in Südkorea nun anscheinend Fakt ist, haben China und Russland keine andere Wahl als dies zu beantworten.

Ganz gleich welche Form die Antwort annimmt, so wird dies noch nicht das Ende der Geschichte sein, da die aufkeimende Koalition gegen Pjöngjangs Nuklear- und Raketenprogramm wahrscheinlich ein Kollateralschaden der Kompromisslosigkeit Washingtons und Seouls sein wird.

Aufgrund gemeinsamer Sicherheitsinteressen sitzen Beijing und Moskau hinsichtlich der Denuklearisierung der Koreanischen Halbinsel in einem Boot mit Washington und seinen regionalen Verbündeten. Und in der letzten Sprachform des Weißen Hauses über die Denuklearisierung der Koreanischen Halbinsel werden China und Russland als „Partner in der Region“ bezeichnet, was auf ein beispielloses Bestreben nach einer Einheitsfront hindeutet.

Beijing wurde allerdings als entscheidend identifiziert, um Nordkorea von einer Fortführung seines gewählten Weges abzubringen. So stark, dass Washington zu glauben scheint, dass Beijing allein einen gewaltigen Unterschied ausmachen kann.

Beijing war hingegen konsequent in seiner Beibehaltung der Diplomatie und dem Streben nach einer atomwaffenfreien Halbinsel mit gemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten.

Der Vorstoß, um THAAD in Südkorea einsatzbereit zu machen, verändert die Situation für Beijing ernsthaft, weil dies ein neues Sicherheitsrisiko schafft, und zwar eines, dem China aus Dringlichkeitsgründen sofort begegnen muss.

Washington und Seoul behaupten, dass Beijing die Situation falsch interpretiere und überreagiere, was allerdings daran liegt, dass sie nicht bereit sind, Chinas Bedenken ernst zu nehmen und die Angelegenheit aus Beijings Perspektive zu betrachten.

Seoul macht sich anscheinend keine Sorgen darüber, was dies langfristig bedeutet. Aber THAAD droht, die regionale Landschaft dauerhaft zu verändern, und fügt einer Situation, die bereits kompliziert war und einem sorgfältigen Umgang bedurfte, nur eine neue Dynamik hinzu.

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