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Privatunternehmen hoffen auf Lockerung der Voraussetzungen für militärisch-zivile Integration

(German.people.cn)
Freitag, 14. April 2017
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Seit 2015 strebt China nach der Beteiligung ziviler Unternehmen an Aufträgen für das Militär und die Polizei des Landes. Nach der Ansicht vieler Privatunternehmen sind die Anforderungen für eine zivil-militärische Zusammenarbeit immer noch zu hoch.

Da China die nationale Strategie einer militärisch-zivilen Integration vorantreibt, sehnen sich Privatunternehmen nach mehr Freiraum, um ihre fortgeschrittene Technologie und innovative Ideen in den militärischen Gebrauch stellen zu können.

Die militärisch-zivile Integration, welche mehr zivile Kräfte in die Entwicklung der Militärausrüstung einbinden und Militärtechnologie in zivile Industrien zurückführen soll, wurde 2015 von Chinas Staatspräsident Xi Jinping als nationale Strategie bekannt gegeben. China ist seither Zeuge einer blühenden Entwicklung dieses landesweiten Trends.

Laut mehreren Privatunternehmen, die am 13. April auf der Beijinger Messe für zivil-militärische Integration ihre Produkte präsentieren, gestaltet sich der Zugang auf den lukrativen Rüstungsmarkt bei aller Begeisterung weiterhin schwierig,.

„Militärbeamte besuchen diese Art Messe, weil sie nach Kooperationschancen suchen, aber sie gehen immer zu den ‚staatlichen Teams‘. Bei uns schauen sie sehr selten vorbei“, sagte Zhang Chengbin, Vertriebsleiter von Beijing Digital Hail Technology.

(Bild: Jiang Jie, People's Daily Online)

Digital Hail ist Chinas führender Anbieter für datenvisualisierungsgestützte Analyse und Entscheidungshilfe. Es ist auch eines der wenigen Privatunternehmen in China, die erfolgreich mit dem Militär zusammenarbeiten. Laut Zhang nutzen mehrere Militäreinheiten das Gefechtssimulationssystem des Unternehmens. Das Visualisierungssystem wurde bei einigen Satellitenstarts eingesetzt.

Die Erfahrung des Gründers mit Militäreinheiten ist zweifellos einer der Hauptgründe, warum die Firma auf der Liste potenzieller Partner so weit oben steht. Digital Hail verfügt zudem über drei der vier Qualifikationszertifikate zur Durchführung militärisch relevanter Forschung und Entwicklung, erklärte Zhang.

„Aber die Hürden sind immer noch zu hoch. Selbst unserem Unternehmen wird trotz seiner reichen Erfahrung in der militärischen Zusammenarbeit häufig der Zugang verwehrt, weil uns das letzte Qualifikationszertifikat fehlt“, sagte Zhang in einem Interview mit People’s Daily Online.

China verlangt nach vier Zertifikaten, damit Unternehmen offiziell militärisch relevante Forschung und Entwicklung betreiben dürfen. Unter anderem müssen Unternehmen als Rüstungsproduzenten autorisiert sein und eine Produktionserlaubnis besitzen. Zusätzliche Qualifikationen sind erforderlich, um die Vertraulichkeit eines Unternehmens und militärischen Standards entsprechendes Qualitätsmanagement zu garantieren.

Für Privatunternehmen ist es noch ziemlich schwierig, alle vier Qualifikationen in kurzer Zeit zu erwerben, erklärte Liu Pan, Verkaufsdirektor von EWATT Technology, einem führenden Drohnenproduzenten aus Wuhan (Provinz Hubei).

In China ist EWATT aufgrund seiner Drohnen bekannt, aber das Unternehmen hat auch begonnen, mit militärischen Einrichtungen und bewaffneten Polizeikräften zusammenzuarbeiten, um geologische Untersuchungen durchzuführen. Diese Kooperation ist jedoch nur für 20 Prozent der Gesamteinnahmen des Unternehmens verantwortlich, offenbarte Liu.

„Nicht nur die Qualifikationen sind schwer zu erwerben, tatsächlich gibt es auch einen vollständig getrennten Qualifikationsstandard für Produkte des militärischen oder polizeilichen Gebrauchs. Unsere Produkte wurden dutzende Male Qualifikationstests der Spitzenbehörden unterzogen, aber wir müssen, um uns für ein militärisches Projekt zu bewerben, zusätzlich einen neuen Test des Militärs und der Polizeibehörde bestehen. Solche Tests kosten Hunderttausende Renminbi, sagte Liu gegenüber People’s Daily Online.

Mehrere Aussteller stimmten zu und bemerkten, dass Privatunternehmen häufig über einen Vorteil bei innovativen Technologien verfügten, und es nützlich sei, wenn das Militär von diesem Gebrauch machen könnte. Die rapide Entwicklung von Drohnen könnte ein besonders fruchtbarer Schnittpunkt sein, vor allem im Lufttransport, sagte Qi Juntong, Geschäftsführer des Tianjiner Unternehmens Efly Technology.

Auf einem im Rahmen der Messe ausgetragenen Forum hat Qi demonstriert, dass die Drohnen seines Unternehmens selbst bewegte Objekte automatisch erfassen und bewegen können. Die Technologie wurde bereits im Stromnetzaufbau verwendet. Der militärische Gebrauch könnte der nächste Schritt sein.

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