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IWF-Listung stärkt die internationale Anerkennung des Yuan

(German.people.cn)
Freitag, 07. April 2017
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Die separate Listung der chinesischen Währung in der Devisenreserve-Statistik des IWF offenbart den absoluten Wert der Yuan-demoninierten Bestände sowie den Yuan-Anteil an den weltweiten Devisenreserven und evaluiert damit die Fortschritte der Yuan-Internationalisierung.

Ende März hat der IWF zum ersten Mal die Anteile des Yuan an den zugeteilten weltweiten Devisenreserven veröffentlicht. Am Ende des letzten Quartals des Jahres 2016 betrugen die Yuan-denominierten Bestände laut IWF-Daten 84,51 Milliarden Dollar (etwa 79,4 Milliarden Euro) und damit 1,07 Prozent der weltweiten Devisenreserven. Dies ist eine weitere IWF-Unterstützung für die globale Position des Yuan, welche die internationale Anerkennung der chinesischen Währung erhöht und zeigt, dass noch wesentlich Raum für den Yuan als globale Reservewährung besteht und der Yuan bis zu seiner Internationalisierung noch eine lange Strecke zurücklegen muss.

Im September 2015 begann China, den IWF auf freiwilliger Basis mit vierteljährlichen Statistiken über die offizielle Aufschlüsselung der Währungsreserven zu versorgen. Nach der offiziellen Einbeziehung des Yuan in Sonderziehungsrechte-Währungskorb (SDR) am 1. Oktober 2016 hat der Washingtoner Fonds damit begonnen, Yuan-denominierte Vermögen in seiner Währungsreserve-Statistik (COFER) getrennt zu erfassen, um den Anteil des Yuan an den weltweiten Reserven zu reflektieren.

Die Bekanntgabe der Daten hat drei positive Auswirkungen für die chinesische Währung.

Erstens hat die Internationalisierung des Yuan einen Durchbruch erzielt. Der Yuan hat sich neben dem US-Dollar, Euro, Japanischen Yen, britischen Pfund, australischen Dollar, kanadischen Dollar und Schweizer Franken zur achten Währung entwickelt, die in den COFER-Daten des IWF getrennt gelistet wird. Damit etabliert sich der Yuan als Reservewährung, wird allmählich anerkannt und von anderen Ländern sowie Gebieten als Reservewährung akzeptiert.

Zweitens hat die Bekanntgabe einen wichtigen Indikator für die Internationalisierung des Yuan hinzugefügt. Nach IWF-Tradition werden die COFER-Daten am Ende jedes Quartals veröffentlicht. Die Yuan-Listung des IWF in der COFER-Datenbank offenbart den absoluten Wert der Yuan-demoninierten Bestände sowie den Yuan-Anteil an den weltweiten Devisenreserven, was einen horizontalen und vertikalen Vergleich der Funktion des Yuan als Reservewährung ermöglicht und damit deutlich die Fortschritte der Yuan-Internationalisierung evaluiert.

Drittens setzt die Listung ein klares Ziel für die Globalisierung des Yuan. Yuan-Bestände betragen aktuell nur ein Prozent der weltweiten Devisenreserven, was nicht der Position Chinas als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt entspricht und auf einen beträchtlichen Spielraum für Zunahmen deutet. Laut IWF-Daten lag der Anteil des US-Dollars an den globalen Forex-Reserven zwischen 2014 und 2016 bei ungefähr 64 Prozent, der Euro bei etwa 20 Prozent, der Japanische Yen und das britische Pfund bei jeweils etwa vier Prozent. Ein praktisches Ziel für den Yuan ist etwa die Einholung des Japanischen Yen und des britischen Pfunds.

Die Bereitstellung einer Reservewährung ist eine der drei Hauptfunktionen einer internationalen Währung. Man kann sagen, dass die Internationalisierung das äußerste Ziel einer Währung darstellt. Dem Yuan wird jetzt die Gelegenheit geboten, eine Reservewährung zu werden. Internationale Forex-Reserven werden zurzeit aus Währungen, Gold und Sonderziehungsrechten zusammengesetzt, wobei der Dollar die dominierende Rolle einnimmt. Allerdings verdeutlicht der Umstand, dass die asiatische Finanzkrise, die globale Finanzkrise von 2008, die europäische Staatsschuldenkrise und die Geldpolitik der US-Notenbank zu andauernden Turbulenzen in der Weltwirtschaft geführt haben, die Argumente für eine dringende Änderung des Rahmenwerks für internationale Reservewährungen. Parallel zu einem deutlichen Anstieg von Chinas Wirtschaftskraft und seiner nationalen Stärke gibt es eine wachsende Nachfrage nach dem Yuan, die es immer dringender macht, den Yuan in Richtung einer globalen Reservewährung zu entwickeln. China hat in den letzten Jahren eine Reihe von Maßnahmen zur Förderung der Internationalisierung des Yuan unternommen und dabei wesentliche Fortschritte erzielt. Ein globales Netzwerk wurde gegründet, das ganztägiges Yuan-Clearing zur Verfügung stellt und die Hauptfinanzzentren in Asien, Europa, Ozeanien und Nordamerika abdeckt. Die direkte Konvertierbarkeit zwischen dem Yuan und mehreren Hauptwährungen wie dem Euro, dem britischen Pfund, dem japanischen Yen und dem Schweizer Franken wurde gestartet. Weiterhin hat China mit vielen Ländern sowie Regionen Währungstauschvereinbarungen abgeschlossen und der Yuan wurde dem Sonderziehungsrechte-Währungskorb des IWF hinzugefügt.

Eine starke Yuan-Währung ist eine Voraussetzung für das Land, um eine entscheidende Macht in der Welt zu werden. Entscheidungsträger sollten ein Auge auf die Zukunft richten, die Internationalisierung des Yuan kontinuierlich vorantreiben und sich auf die Stärkung der Reservefähigkeiten des Yuan konzentrieren. Dies bedeutet, dass China die Chancen durch die Einbeziehung des Yuan in die Sonderziehungsrechte, der zunehmenden Kommunikation und Kollaboration mit anderen Zentralbanken sowie der weiteren Ausdehnung von Währungstauschvereinbarungen mit mehr Ländern und Regionen, ergreifen sollte. Das Land wird zudem von der „Belt and Road“-Initiative, der weiteren Öffnung seines nationalen Anleihemarkts, der Ausweitung des Portfolios von Yuan-demoninierten Produkten sowie der Expansion des Yuan-Anleihemarkts im Ausland profitieren. In dieser Hinsicht genießt die Ausarbeitung von Plänen für die Errichtung einer Anleiheverbindung zwischen dem chinesischen Festland und Hongkong eine vorrangige Priorität. Es muss auch darauf hingewiesen werden, dass das Land ein Gleichgewicht zwischen der Öffnung seiner Kapitalbilanz, der Yuan-Internationalisierung und finanzieller Sicherheit suchen sollte, um rückwärts gerichtete Schritte zu vermeiden und bei Bedarf die Bremsen anziehen zu können.

 

Der Autor, Xiong Yuan, forscht am International Monetary Institute (IMI) der Renmin-Universität.

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