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Gericht verurteilt Beijing Subway zu Schadenersatz

(German.china.org.cn)
Donnerstag, 06. April 2017
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Ein chinesisches Gericht hat den Betreiber des Beijinger U-Bahn-Netzes, Beijing Subway, am Mittwoch zu einer Schadenersatzzahlung von 260.000 Renminbi (umgerechnet etwa 36.322 Euro) verurteilt.

Das Unternehmen trage eine Mitverantwortung für die schwere Verletzung eines Mannes, der vor mehr als drei Jahren in der U-Bahn einen Unfall erlitten hatte.

Ein Passagier, der nur als Liu bekannt ist, war am 15. Januar 2014 gegen 19.00 Uhr in der Linie 5 unterwegs, als er von einer großen Menschenmenge erfasst und eingezwängt wurde. Daraufhin wurde der 56-Jährige ohnmächtig und stürzte zu Boden. „Die Menschenmenge widmete ihm überhaupt keine Aufmerksamkeit, niemand kam ihm zu Hilfe“, sagte sein Anwalt, Liu Yongfei.

Beijing Subway trage zu 20 Prozent eine Mitschuld an dem Zwischenfall, urteilte das Gericht. Liu ist wegen des Unfalls auf Vollzeitpflege angewiesen.

„Meinem Mandanten wurde erst geholfen, als die Bahn bereits drei Stationen weitergefahren war“, sagte der Anwalt. „Erst an der Station Lishuiqiao kamen ihm Mitarbeiter zu Hilfe, nachdem er auf Überwachungskameras gesichtet worden war.“ Es sei zwar keine Seltenheit, dass Menschen aufgrund der Überfüllung der Züge zu Schaden kämen, doch die Verletzungen seines Mandanten seien bisher beispiellos, erläuterte Liu Yongfei.

Opfer verbrachte mehr als zwei Jahre im Krankenhaus

Das Opfer klagt über Nackenschmerzen und musste nach dem Unfall 765 Tage im Krankenhaus verbringen. „Noch heute kann er nicht aufstehen und selbstständig essen. Er kann kein eigenständiges Leben mehr führen“, sagte der Anwalt.

Die Angehörigen des Mannes verklagten den U-Bahn-Betreiber Anfang 2015 auf 1,9 Millionen Yuan Schadenersatz. In der Urteilsbegründung sagte das Gericht, der U-Bahnbetreiber müsse bessere Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit der Fahrgäste während der Hauptverkehrszeiten zu gewährleisten.

„Auch wenn die Betreibergesellschaft nicht direkt für die Verletzungen des Klägers verantwortlich gemacht werden kann, hat sie die Sicherheit der Fahrgäste nicht ausreichend gewährleistet. Das Unternehmen konnte nicht beweisen, dass es seine Verpflichtungen zu jeder Zeit vollständig eingehalten hat“, hieß es in der Urteilsbegründung. Durch die Summe sollen die Behandlungskosten abgedeckt werden. Die Familie des Mannes will das Urteil nach Angaben des Anwaltes akzeptieren.

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