Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Donnerstag bekannt gegeben, dass zurzeit weltweit mehr als 300 Millionen Menschen unter der psychischen Störung Depression leiden. Von 2005 bis 2015 ist die Zahl der Erkrankungen um mindestens 18 Prozent gestiegen.

WHO-Statistiken zufolge litten 2015 weltweit etwa 322 Millionen Menschen an einer Depression. Die WHO bemerkte, dass die Zahl der Erkrankungen schnell angestiegen ist und dieses Problem bisher nicht genug Beachtung findet. Die Betroffenen erhalten nicht ausreichend Psychotherapie. In Hochlohnländern wird etwa die Hälfte der Erkrankten nicht behandelt, in Staaten mit relativ niedrigen Einkommen kann die Nichtbehandlungsquote zwischen 80 und 90 Prozent erreichen.

Margaret Chan, die Generaldirektorin der WHO, sagte anlässlich der Veröffentlichung des Berichts in Genf: „Diese furchtbare Zahl, 322 Millionen, sollte allen Ländern eine Warnung sein. Jedes Land muss rekapitulieren und eigene Gegenmaßnahmen ergreifen.“

Am 7. April, dem Weltgesundheitstag, wird die WHO eine Kampagne mit dem Motto „Depression: Wir diskutieren darüber“ starten, um den Betroffenen mehr Hilfe anzubieten. Laut den Angaben kann man die Erkrankung mittels Gesprächstherapie und Medikamenten behandeln.

Ein weiterer Verantwortlicher der WHO sagte: „Wir schlagen vor, dass die Betroffenen zuerst mit Freunden, Familien und Mitarbeitern des lokalen Gesundheitswesens in Verbindung treten. Das ist der erste Schritt zur Behandlung.“

Die WHO-Statistiken zeigen, dass die staatlichen Ausgaben zur Behandlung der Depression im Durchschnitt nur einen Anteil von drei Prozent am Gesamtbudget des Gesundheitswesens ausmachen. Das ist bei weitem nicht genug.