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Mehr öffentliches Bewusstsein gegen Raubkopien

(German.people.cn)
Donnerstag, 30. März 2017
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Der Konsum von illegal kopiertem Material ist in China weit verbreitet. Eine weitere Sensibilisierung zu den Konsequenzen ist nötig. Ein wachsender Anteil der Konsumenten ist jedoch auch bereit, für hoch qualitative Produkte zu zahlen.

Chinas wachsende Internetsucht hat dem großen Medien- und Unterhaltungssektor einen starken Aufschwung gegeben, da verschiedene Online-Plattformen daran arbeiten, ihre Distributionskanäle für Unterhaltungsprodukte zu diversifizieren. Grassierende Produktpiraterie hat den Inhaltsanbietern und -betreibern jedoch einen starken Schlag versetzt und der Freude über den verlockenden Geldsegen im Netz einen Dämpfer verpasst.

Daher sollte China härter darum kämpfen, um die Geißel der Produktpiraterie auszumerzen, welche die aufblühende Internetwirtschaft, einen zunehmend wichtigen Bestandteil der chinesischen Wirtschaft, verdorben hat. Zweckmäßigerweise sollten die Bemühungen mit dem Überzeugen der chinesischen Konsumenten beginnen, um Raubkopien zu entsagen.

Eine diesbezügliche Konsumentenumfrage der niederländischen Sicherheitsfirma Irdeto unter erwachsenen Nutzern in China hat letzte Woche enthüllt, dass 84 Prozent der befragten Konsumenten wissen, dass es illegal ist, Raubkopien von Videoinhalten zu produzieren oder zu teilen. 58 Prozent erkannten Online-Streaming oder das Herunterladen von raubkopierten Videoinhalten als illegal an. 64 Prozent der Befragten wollen weiterhin raubkopierte Inhalte konsumieren.

Erwähnenswert ist zudem, dass die Erkenntnisse auf einen höheren Prozentsatz von Verstößen unter den chinesischen Konsumenten im globalen Vergleich hindeuten. Eine weltweite Umfrage von Irdeto ergab, dass 70 Prozent der Befragten wissen, dass die Produktion oder der Tausch von Raubkopien illegal ist und 59 Prozent wissen, dass Streamen oder Herunterladen illegal sind. Weltweit entscheiden sich 52 Prozent trotzdem dazu, Raubkopien zu konsumieren.

Dies sollte einen dringend benötigten Ruck für Chinas aufkeimenden Markt für Online-Videoinhalte liefern, die als vielversprechender Markt für urheberrechtlich geschützte Inhaltsanbieter sowie illegale Inhaltsverteiler erachtet werden.

Dem China Internet Network Information Center (CNNIC) zufolge waren im vergangenen Jahr Online-Videos die viertgrößte Internet-Anwendung unter chinesischen Netznutzern, gefolgt von Instant-Messaging, Suchmaschinen und Online-Nachrichten. Bis Ende 2016 gab es in China 545 Millionen Online-Video-Konsumenten, was den CNNIC-Statistiken zufolge einer Steigerung von 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Auf diesem Markt, wo sich niemand Verluste leisten kann, muss es konzentrierte Anstrengungen geben, um gegen Piraterie vorzugehen. Das bedeutet, dass Verbraucher, Inhaltsanbieter und Betreiber sowie die Regierung der Piraterie den Kampf ansagen müssen.

Ein Durchbruch könnte zunächst auf der Verbraucherseite erzielt werden. Trotz der großen Vorliebe für raubkopierte Inhalt stellte die Irdeto-Umfrage unter chinesischen Konsumenten auch fest, dass 57 Prozent der Befragten dazu bereit wären, weniger Raubkopien zu konsumieren oder gar damit aufhören würden, nachdem ihnen erklärt wurde, dass Piraterie zu mangelnden Studio-Investitionen und einer möglichen Verschlechterung der Qualität von zukünftigen Filmen führen könnte.

Dies deutet darauf hin, dass noch mehr Sensibilisierung der Konsumenten für das Thema auf dem weltweit führenden Internet-Markt benötigt wird, um ein gesteigertes Bewusstsein für Piraterieprobleme zu schaffen und eine Entwicklung voranzubringen, damit die Menschen ihre Sucht nach Piraterie aufgeben. In den letzten Jahren haben Ausgaben für eine Vielzahl von urheberrechtlich geschützten Inhalten von beliebten inländischen Streaming-Seiten wie Youku und iQiyi bereits dazu beigetragen, einen Teil der chinesischen Nutzer zur Zahlung für lizenzierte und urheberrechtlich geschützte Medien zu motivieren.

Die Tatsache, dass die chinesischen Konsumenten nicht mehr blind zu raubkopierten Inhalten greifen, verdeutlicht eine Verbesserung, nicht nur im Hinblick auf das Bewusstsein, sondern auch im konkreten Handeln gegen die Piraterie. Dies spiegelt auch die aufkommende Tendenz im Land nach hochwertigeren Produkten wider, selbst wenn diese zu höheren Kosten gekauft werden müssen.

Darüber hinaus sollte dem breiten Publikum sowie den Anbietern und Betreibern zu verstehen gegeben werden, dass die Verfügbarkeit von Sicherheits- und Anti-Piraterie-Techniken wie Wasserzeichen, Identifizierung und Strafverfolgung es erleichtert hat, Online- und Streaming-Piraterie zu erkennen und nachzuverfolgen. Inhaltsanbieter und -betreiber sind daher angeraten, diese Lösungen anzuwenden, um eine klarere Linie zwischen urheberrechtlich geschützten und raubkopierten Inhalten zu ziehen.

Darüber hinaus sollte die Regierung hart gegen Urheberrechtsverletzungen vorgehen und den rechtlichen Rahmen verbessern, um eine effizientere Anti-Piraterie-Bekämpfung zu ermöglichen. Es kommt bei diesbezüglichen Fällen oft dazu, dass es eine lange Zeit dauert, um einen Rechtsstreit beizulegen, der dann mit einem Urteil enden kann, welches nicht hart genug ausfällt, um vor Urheberrechtsverletzungen abzuschrecken.

Wenn solche Anstrengungen nicht ernst genommen werden, werden Raubkopie-Geschäfte für Online-Video-Material weiterhin eine steigende Nachfrage genießen, einem Feld auf dem sie keinen Zugang haben sollten, aber durchaus Geld machen könnten.

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