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Politische Stabilität ist für die „Belt and Road“-Initiative unverzichtbar

(German.people.cn)
Donnerstag, 23. März 2017
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Die Unruhen in Myanmar haben sich zu einem Haupthindernis für die Entfaltung der „Belt and Road“-Initiative entwickelt und erfordern politische sowie diplomatische Anstrengungen.

Vor kurzem konnte ich zufällig „Asia Rising“ sehen, eine von China und Südkorea koproduzierte Dokumentarreihe. Eine Szene in der Serie behandelt die Entwicklung einer Sonderwirtschaftszone in Mae Sot, eines thailändischen Landkreises an der Grenze zu Myanmar.

Vor vier Jahren konnte ich den Ort vor meiner Ausreise aus Thailand besuchen. Zum damaligen Zeitpunkt war die Sonderwirtschaftszone an der Grenze nicht mehr als ein Konzeptpapier. Mittlerweile haben mehrere ausländische Unternehmen Geschäfte eröffnet. Die zweite Brücke über den Fluss Mae Sot, die von großen Lastwagen und Transportern befahren werden kann, steht kurz vor der Fertigstellung.

Gelegen im Kernland Südostasiens dient Mae Sot als wichtige Drehscheibe entlang der Routen. Es ist Richtung Westen mit Myanmars Myawaddy und Rangun, Richtung Osten mit Vietnams Da Nang, Richtung Norden mit Chinas Provinz Yunnan und nach Süden mit Malaysia sowie Singapur verbunden.

Das Handelsvolumen zwischen Myanmar und Thailand belief sich im Fiskaljahr 2016-17 auf 898 Millionen Dollar (833 Millionen Euro), wobei 80 Prozent auf den Grenzhandel entfielen. Der Korridor von Mat Sot nach Myawaddy ist der größte Grenzhandelsposten.

Der Dokumentarfilm zeigt, dass jeden Morgen Tausende Einwohner Myanmars an den Zollschaltern Schlange stehen, um in Thailand arbeiten und Geschäfte machen zu können. Fabriken in Mae Sot transportieren ihre Angestellten mit Pendelbussen. Beladene Lastwagen warten oft in langen Kolonnen auf die Zollabfertigung.

Obwohl mehr als 100.000 Flüchtlinge der Volksgruppe Karen nach dem Krieg vor einigen Jahren noch immer in neun Lagern entlang der Grenze in Myanmar leben, sichert das Wachstum des Grenzhandels ihr Überleben.

Das lebhafte Szenario sollte nicht auf das Grenzgebiet Myanmar-Thailand beschränkt bleiben, der Grenzhandel zwischen China und Myanmar ebenso dynamisch sein.

Jedoch wird Muse, der größte Grenzposten im Shan-Staat in Nordmyanmar, oft wegen Konflikten zwischen Regierungskräften und bewaffneten ethnischen Gruppen geschlossen.

Laut der Statistik des Handelsministeriums von Myanmar hat sich das Handelsvolumen der Stadtgemeinde Muse in den letzten beiden Jahren verringert. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2016 wurden Waren im Wert von 1,57 Milliarden Dollar (1,57 Milliarden Euro) gehandelt, 74 Millionen Dollar (69 Millionen Euro) weniger als im vorherigen Jahr. Trotzdem wurden über den Grenzposten 69,2 Prozent des Grenzhandels von Myanmar abgewickelt.

Am 20. November des letzten Jahres traten wieder gehäuft Konflikte auf, die den Handel in Muse zum Erliegen brachten. Myanmars Behörden schätzten den Verlust pro Tag auf 12 bis 16 Millionen Dolllar. Der Grenzübergang Muse wurde erst wieder am Anfang dieses Jahres geöffnet und nach neuen Konflikten vor kurzem wieder geschlossen.

Die südwestchinesische Provinz Yunnan präsentierte eine Reihe von Plänen zur Förderung des Grenzhandels, einschließlich der Einrichtung von Wirtschaftszonen zur Anwerbung von Arbeitern aus Myanmar und der Gründung von Berufsfachschulen, um die Qualifikation der Arbeitskräfte in Myanmar und Laos sowie in anderen südostasiatischen Nationen zu verbessern.

Inzwischen hat sich die chinesische Regierung dazu verpflichtet, Myanmar zur Unterstützung des Friedensprozesses innerhalb der nächsten drei Jahre drei Millionen Dollar zur Verfügung zu stellen. Dennoch wurde die Durchführung all dieser Pläne in unterschiedlichem Maße von dem langanhaltenden Chaos in Nordmyanmar, insbesondere dem jüngsten Konflikt im Shan-Staat, behindert.

Der konstante interne Krieg in Nordmyanmar hat sich zu einem Hindernis für die Entfaltung der „Belt and Road“-Initiative entwickelt und muss sofort beigelegt werden.

Der von China initiierte „Belt and Road“-Entwurf zielt auf die Errichtung einer gegenseitig nutzbringenden Wirtschafts- und Handelskooperation. Angesichts der Vielzahl komplizierter Fragen, die Politik, ethnische Minderheiten und die Grenzziehung umfassen, benötigt die Fortentwicklung der Strategie neben massiven Investitionen chinesischer Unternehmen auch politische und diplomatische Anstrengungen.

 

Der Autor, Ding Gang, ist leitender Redakteur von People’s Daily und Senior Fellow am Chongyang-Institut für Finanzwissenschaften der Renmin-Universität in Beijing.

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