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Chinas boomender Sportartikelmarkt

(German.people.cn)
Freitag, 10. März 2017
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Insbesondere internationale Sportmarken können mit zweistelligen Wachstumsraten vom steigenden Lebensstandard der chinesischen Bevölkerung und ihrem stärkeren Interesse an Fitness und Gesundheit profitieren.

Experten warnen, dass die Vorteile heimischer Marken im Schwinden begriffen sind.

Für ausländische und heimische Sportartikelhersteller entwickelt sich China zu einer „beliebten Arena“, weil immer mehr Menschen Sport betreiben oder Sportereignisse verfolgen, sagten Branchenkennern am Donnerstag gegenüber Global Times. Sie warnten allerdings auch, dass chinesische Unternehmen auf ihre Herstellungskosten achten müssten, um angesichts der Konkurrenz überleben zu können.

Wie aus einem Bericht hervorgeht, den Global Times am Donnerstag vom deutschen Sportbekleidungsriesen adidas erhalten hat, konnte das Unternehmen 2016 seine Absatzzahlen in China um 28 Prozent auf 3,67 Milliarden Dollar (3,46 Milliarden Euro) steigern.

Die Wachstumsrate übertraf damit laut Bericht den 18-prozentigen Anstieg des Gesamtumsatzes von adidas.

Ji Ning, Sportmarktanalyst und Geschäftsführer von Vning Cultural Media mit Sitz in Beijing, sagte, dass die Popularität der kreativen Produkte von adidas bei der chinesischen Mittelschicht den Erfolg der Marke unterstreiche.

Ein weiterer ausländischer Sportwarengigant, Decathlon aus Frankreich, notierte in seinem Finanzbericht für 2016, dass sein chinesischer Kundenstamm 2016 um 34 Prozent anwuchs und innerhalb des Jahres 48 neue China-Filialen eröffnet wurden.

Das Unternehmen notierte zudem, dass es für 2017 die Expansion in Provinzhauptstädte wie Taiyuan in der nordchinesischen Provinz Shanxi und Kunming in der südwestchinesischen Provinz Yunnan geplant hat.

Decathlon notierte auch, dass in China 214 Filialen und damit mehr als in jedem anderen Land mit Ausnahme Frankreichs eröffnet wurden.

Chen Shaofeng, Direktor des Chinesischen Sportforschungszentrums an der Peking-Universität, hat gesagt, dass die Erfolge dieser ausländischen Unternehmen mit dem Aufblühen der chinesischen Sportindustrie einhergehen.

„Dank des ansteigenden Lebensstandards der chinesischen Bevölkerung und ihres stärkeren Interesses an Fitness und Gesundheit sind die Umsätze für Sportartikel wie Sportbekleidung und Sportausrüstung in den letzten Jahren schnell angestiegen“, sagte Chen am Donnerstag gegenüber Global Times.

Er bemerkte auch, dass der Vorsprung internationaler Marken „augenscheinlich“ sei. „Für sie ist es leicht, junge chinesische Kunden, insbesonders der Nach-80er und Nach-90er-Kohorten anzuziehen, da sie sich eher mit Sportmoden identifizieren und mit internationalen Sportmarken vertraut sind“, so Chen.

Aber auch chinesische Sportmarken wachsen im Wettbewerb. Das Unternehmen ANTA Sportprodukte berichtete am 22. Februar, dass es 2016 einen Reingewinn von ungefähr 2,39 Milliarden Yuan (326 Millionen Euro) und damit ein Jahreswachstum von 16,9 Prozent erzielt hat.

Li Ning, eine weitere bekannte chinesische Sportartikelmarke, die 2012 aufgrund großer Verluste viele Filialen geschlossen hat, scheint in den letzten Jahren wieder auf die Beine gekommen zu sein. Nach einem im August 2016 veröffentlichten Bericht von jiemian.com konnte Li Ning in der ersten Jahreshälfte 2016 Einnahmen von 3,6 Milliarden Yuan (491 Millionen Euro) und damit ein Jahreswachstum von 13 Prozent verbuchen.

Laut Chen begegnen die heimischen Sportmarken dem Dilemma aus Kosten und Mehrwert, haben aber auch Vorteile gegenüber ausländischen Marken, wie niedrigere Kosten und flexibleres Marketing.

Er warnte allerdings auch, dass die harte Konkurrenzsituation diese Vorteile erodieren lassen wird.

„Es gibt zwei Punkte, die chinesische Sportmarken für einen Durchbruch beachten müssen: Ausweitung der Produktion bei gleichzeitiger Reduzierung der Kosten.“ Heimische Marken können zum Beispiel das Internet oder andere Plattformen nutzen, um ihre Kosten zu reduzieren. Der andere Punkt ist, dass sie ihre Anstrengungen im Marketing und bei der Produktgestaltung erhöhen sollten, um den Mehrwert ihrer Produkte zu steigern, bemerkte er.

Ji geht davon aus, dass Chinas Sportindustrie in den nächsten fünf Jahren weiter prosperieren wird, und zwar mit durchschnittlichen jährlichen Wachstumsraten zwischen 20 Prozent und 50 Prozent.

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