Ein kleiner Zoo in der südwestchinesischen Metropole Chongqing hat sein Geschäft eingestellt. Dies folgte auf Medienberichte, wonach die Lebensbedingungen für die Tiere schrecklich sein sollen. Die Einrichtung mit dem Namen „Ein-Mann-Zoo“ im Park Wangzhou im Bezirk Fuling der Stadt Chongqing ist die Heimstätte von 20 Tieren. Dazu zählt eine afrikanische Löwin, ein schwarzer Bär, ein Vogel Strauß, ein Fuchs und einige Affen. Das Platzangebot für die teilnahmslosen Tiere reicht von zwei bis fünf Quadratmeter pro Tier. Um den Zoo kümmerte sich in erster Linie Tan Decai – er ist Chef, Reinigungskraft, Zoowächter und Touristenführer in Personalunion, wie aus den Medienberichten hervorgeht. Ein Ticket für den Zoo kostet 10 Yuan (1,4 Dollar).

Von Tan gibt es auch Bilder, wie er das Fleisch eines Vogel Strauß wäscht. Das Tier wurde von seinem Nachbarn, einen Schakal getötet. Tan sagte, es wäre eine Verschwendung, das Fleisch wegzuwerfen. In einem aktuellen Bericht der Tageszeitung Beijing Youth Daily sagte Tan, der Zoo befände sich nicht in seiner alleinigen Verantwortung, wie zuvor berichtet worden war. Ein anderer Wärter, der ebenfalls dort arbeitet, sei zum Zeitpunkt der früheren Berichterstattung krank gewesen, fügte Tan hinzu. Ein lokaler Beamter sagte, Tan würde den Zoo betreiben, seitdem der Park in den späten 1970er Jahren eröffnet wurde. Zunächst war es der einzige Zoo im Bezirk Fuling, wodurch die Einrichtung noch vor zehn Jahren in einer guten Position war. Doch dann musste der Betrieb finanzielle Verluste hinnehmen, nachdem immer weniger Besucher zum Zoo kamen und die Fondsmittel weniger wurden.

In den 1980er und 1990er Jahren gab es viele private Zoos, doch sie gerieten schnell in Vergessenheit und verloren den Wettbewerb gegen die größeren Einrichtungen in den letzten Jahren, sagte Qi Xinzhang, der Vizedirektor des Xining Wildlife Park in der Provinz Qinghai. Im Oktober 2010 ordnete ein Ministerium an, dass Zoos öffentliche Einrichtungen sein müssten, außerdem wurde es verboten, die Einrichtungen an private Geschäftsleute zu vermieten. Allerdings wurde die Regulierung nicht sehr streng implementiert, wie ein Insider bekannt gab.