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Rakete marsch – Mit Löschraketen gegen Hochhausbrände

(German.people.cn)
Mittwoch, 15. Februar 2017
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In Beijing besitzt die Feuerwehr seit kurzem eine neue Waffe im Kampf gegen Hochhausbrände im zentralen Geschäftsviertel der Metropole, wo die Wolkenkratzer sich einander reihen: Löschraketen aus einheimischer Produktion.


Mitglieder der Hujialou-Feuerwehr im Beijinger Stadtbezirk Chaoyang laden am Sonntag Löschraketen auf ein Abschussanlage. (Foto: Wang Yufei, China Daily)

Das Gerät sieht aus wie eine militärische Raketenabschussvorrichtung und kann mit Löschmittel gefüllte Raketen abfeuern, um damit bis zu 300 Meter entfernte Ziele (ungefähr bis in das 80. Stockwerk eines Wolkenkratzers) zu erreichen und Brände in Räumen von bis zu 60 Kubikmetern Größe zu löschen. Die zugrundeliegende Technik des Löschsystems entstammt der Raumfahrttechnik. Eine Rakete ist dazu fähig, Glas mit einer Dicke von 19 Millimetern zu durchschlagen, wie die China Aerospace Science and Industry Corporation berichtet, der größte Raketen- und Abschussvorrichtungsentwickler des Landes.

Bei einem tatsächlichen Brand erkennen und berechnen Infrarot- und Lasersensoren den genauen Ort und die Höhe des Feuers. Der ballistische Computer berechnet den genauen Winkel und die Flugbahn der Rakete. Nach Eintritt in den Raum durch ein Fenster setzt die Rakete 3,6 Kilogramm an Löschmittel frei, um die Flammen zu ersticken. Eine Raketenabschussvorrichtung ist dazu imstande, 24 Raketen in 72 Sekunden abzufeuern und kann zügig nachgeladen werden.

Ende Januar wurde eine dieser Abschussvorrichtungen an die Hujialou-Feuerwehr im Beijinger Stadtbezirk Chaoyang ausgeliefert. Die Feuerwehr ist verantwortlich für das zentrale Geschäftsviertel der chinesischen Hauptstadt, in welchem sieben der zehn höchsten Gebäude Beijings stehen, darunter auch der 330 Meter hohe dritte Turm des China World Trade Center, das höchste fertiggestellte Gebäude der Stadt.

Die Feuerwehr in Chaoyang sei nach einem Chemieunternehmen in Shandong der zweite Nutzer des Systems in China, erklärte Wang Heng, Vertriebsleiter des Systems bei der China Aerospace Science and Industry Corporation. Laut Wang kostet jede mobile Einheit, bestehend aus Abschussvorrichtung und Raketen, rund 8,5 Millionen Yuan (1,17 Millionen Euro). Zwei Abschussfahrzeuge sollen demnächst ausgeliefert werden und zehn weitere Vorrichtungen wurden bestellt, berichtete Wang, ohne die Namen der Käufer zu nennen.

Laut dem Chefentwickler Qiu Xuyang ist das System äußerst genau und sicher. „Falls der Flugkörper versehentlich vom vorbestimmten Kurs abweicht, leitet das System eine Bodenlandung ein.“ Es sei bisher schwierig für die Feuerwehr gewesen, Brände in einer Höhe von 60 Metern zu bekämpfen, da dazu nur wenige Geräte eingesetzt werden können, die Löschmittel wie Wasser in diese Höhe transportieren können. Das neue Löschraketensystem sei das erste seiner Art auf der Welt, so Qiu.

Laut Kang Qingchun, einem Professor an der Akademie der Bewaffneten Volkspolizeikräfte Chinas mit dem Spezialgebiet Brandbekämpfung, ist das Gerät nützlich, da derzeit bei einem Feuer nur Brandschutzvorrichtungen innerhalb der Wolkenkratzer genutzt werden können. 

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