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Chinesische Verbraucher bezweifeln Samsungs Erklärung zum Galaxy Note

(German.people.cn)
Dienstag, 24. Januar 2017
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Chinesische Kunden und Händler wenden sich aufgrund der schleppenden und verhaltenen Lösung des Batterieskandals von Samsung ab. Internetnutzer sprechen zudem von Doppelstandards.

Samsung Electronics hat endlich ausführlich über die Probleme des brandgefährdeten Galaxy Note 7 berichtet, aber die anscheinend umfassende Erklärung vom Montag hat Verbraucher auf dem weltgrößten Markt für Smartphones nicht befriedigt.

Am Montag berichtete Koh Dong-Jin, Leiter des Geschäftsfelds Mobile Kommunikation von Samsung, auf einer Pressekonferenz in Seoul ausführlich über Fehler im Design und bei der Produktion der Batterien, welche das Unternehmen als Brandursache einiger Smartphones ausmachte.

Chinesische Verbraucher und Analysten haben inzwischen eine lauwarme Antwort auf die Erklärung gegeben, in der sie Samsung anklagen, „die Verantwortung dem Batterielieferanten zuzuschieben“.

Chinas Amperex Technology, das Berichten zufolge Batterien für 30 Prozent der produzierten Galaxy Note 7 geliefert hat, lehnte am Montag eine Anfrage von Global Times nach einem Kommentar ab.

Als Antwort auf Anschuldigungen, bei der Krisenbewältigung Doppelstandards in China anzuwenden, gestand Koh Mängel bei der Kommunikation Samsungs mit den hiesigen Verbrauchern ein. Dafür hat er seine „aufrichtige Entschuldigung“ ausgedrückt.

Gleichzeitig wiederholte er ständig, dass das Unternehmen nie Doppelstandards gegenüber chinesischen Kunden angewendet habe, was bei Verbrauchern wie Hui Renjie Unmut hervorrief.

„Ich bemerkte weder Offenheit noch Ehrlichkeit in den Erklärungen Kohs. Die so genannte Entschuldigung des südkoreanischen Unternehmens steckt voller Arroganz“, sagte Hui, ein Einwohner Guangzhous, am Montag gegenüber Global Times.

Im letzten September geriet Huis Galaxy Note 7 in Brand und explodierte, was Verbrennungen an seiner rechten Hinterbacke verursachte. Bis heute, so Hui, hat er weder eine Mitteilung des Unternehmens über Probleme von in China verkauften Galaxy Note 7 erhalten, noch hat er irgendeine Entschädigung erhalten.

Im Gegensatz dazu hat Samsung am 2. September eine weltweite Rückrufaktion für das Galaxy Note 7 gestartet und versprach Verbrauchern in den Vereinigten Staaten, die ihr Galaxy Note 7 umtauschen, eine Geschenkkarte über 25 US-Dollar. Bis Oktober beinhaltete die Rückrufaktion nicht den chinesischen Markt, obwohl auch hier bereits Anfang September über mehrere Fälle von in Brand geratenen Mobiltelefonen berichtet worden war.

Laut Medienberichten haben Vertreter von Samsung die Überhitzung des Note 7 sogar einem „externen Faktor“ zugeschrieben, verursacht durch einen Heizlüfter oder einen Induktionsherd.

Hui ist nicht allein. Eine Umfrage des chinesischen Nachrichtenportals sina.com.cn hat gezeigt, dass fast 80 Prozent der chinesischen Internetnutzer nicht mit Samsungs Erklärung zufrieden waren. Sie gehen stattdessen von Problemen im Aufbau oder dem Design des Telefons aus.

Samsungs Büro in China lehnte eine Anfrage von Global Times nach einer weiteren Stellungnahme ab.

Wang Yanhui, Leiter der Mobile China Alliance mit Sitz in Shanghai, forderte chinesische Behörden zum verstärkten Schutz der Verbraucherrechte auf, da ausländische Marken chinesische Verbraucher ansonsten nicht so genau behandeln würden wie sie dies in anderen entwickelten Ländern tun.

Samsung Konferenz am Montag fand einen Tag vor der Bekanntgabe der jährlichen Geschäftsergebnisse statt.

Anfang Januar sagte das Unternehmen eine Steigerung der Gewinne im vierten Jahresquartal um 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 9,2 Billionen Won (7,4 Milliarden Euro) voraus, hob damit die Erwartungen an eine Erholung der Smartphone-Absatzzahlen.

Es wird keine Erholung auf dem chinesischen Markt geben, sagte Wang am Montag gegenüber Global Times.

Außer den Verbrauchern haben auch chinesische Vertriebshändler ihr Vertrauen in Samsung verloren.

Ein Händler namens Li sagte am Montag, dass der Batterieskandal Samsung in Chinas heftig umkämpftem Smartphone-Markt weiter schwächen wird.

Ein im Oktober von Counterpoint Technology veröffentlichter Marktforschungsbericht hat gezeigt, dass sich der südkoreanische Konzern im dritten Quartal nicht mehr unter den fünf größten Smartphone-Verkäufern auf dem chinesischen Markt befindet. Spitzenmarken waren zum ersten Mal die heimischen Marken OPPO und Vivo, mit Anteilen von 16,6 und 16,2 Prozent.

„Neben Samsung hat auch ein anderer ausländischer Handygigant - Apple - in China kürzlich aufgrund mangelnder Innovation bei seinen Modellen keine gute Leistung erzielt, was chinesischen Marken eine Chance gab, einen größeren Teil des hochpreisigen Smartphone-Segments zu ergattern“, sagte Wang.

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