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Kritik an Wikipedia wegen Akupunktur-Artikel

(German.people.cn)
Freitag, 20. Januar 2017
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Die Verunglimpfung der Akupunktur als Pseudowissenschaft in der englischen Wikipedia wurde in China kritisch aufgenommen. Die Weltgesundheitsorganisation hat in den letzten Jahren wiederholt Akupunktur-Anwendungen empfohlen.

Akupunktur ist laut dem englischen Wikipedia-Artikel keine weithin akzeptierte wissenschaftliche Behandlungsmethode. Der Artikel in der freien Online-Enzyklopädie zitierte zudem einen Artikel des Magazins Nature von 2007, der die Akupunktur-Forschung als „fraught with pseudoscience“ umschrieb, „mit Pseudowissenschaft belastet“.

Li Zhenji, stellvertretender Vorsitzender der Weltföderation der Gesellschaften für Chinesische Medizin, konterte, dass die „Wirksamkeit der Akupunktur von der Geschichte bewiesen wurde und in China und im Ausland weit verbreitet ist“. „Es ist unverantwortlich, diese medizinische Technik als Pseudowissenschaft aufzulisten“, fügte er hinzu. Li forderte Wikipedia auf, deren Artikel auf von Benutzern bearbeiteten Inhalten basieren, sofortige Änderungen am Artikel über Akupunktur vorzunehmen. Statistiken der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigen, dass Akupunktur in 103 Ländern außerhalb Chinas praktiziert werde. In 18 von ihnen werden Li zufolge Akupunktur-Behandlungen von Krankenversicherungen abgedeckt, was eine Anerkennung für ihre Wirksamkeit sei.

Der Eintrag „wird das Vertrauen der Menschen nicht beeinträchtigen, da die Wirksamkeit bereits über die Zeit bewiesen wurde, aber es kann als Erinnerung für uns dienen, mehr klinische Studien über die therapeutische Wirkung durchzuführen“, so Liu Baoyan, Vorsitzender der Weltföderation der Gesellschaften für Akupunktur-Moxibustion, über den Wikipedia-Eintrag. Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) basiere weitgehend auf Erfahrung, wie er hinzufügte. Therapien wie Akupunktur fehle es an laborgestützten Beweisen, die in der westlichen Medizin entscheidend seien. „TCM sollte in diesem Sinne aufholen und sich mit einem Ansatz präsentieren, der für die Außenwelt akzeptabler ist“, meinte Liu und forderte die chinesische Regierung zu mehr Investitionen für die wissenschaftliche Erforschung und das Studium der antiken Medizin auf.

Laut einer E-Mail der WHO an China Daily sind die Ziele der Organisation hinsichtlich TCM der weitere Aufbau der Wissensgrundlage, die Stärkung nationaler Regulierungssysteme und die Förderung flächendeckender Gesundheitsversorgung durch die Integration von traditioneller und komplementärer Medizin.

Zuvor hatten sich TCM-Befürworter aus China und anderen Regionen mit einer Petition an die Wikimedia Foundation gerichtet, welche die Internetseite betreibt, um gegen den Artikel zu protestieren. Doch eine Sprecherin der Stiftung teilte vergangene Woche gegenüber Legal Evening News mit, dass Wikipedia-Inhalte nach bestimmten Verfahren durch Nutzer online gestellt und bearbeitet werden, einschließlich der Überprüfung der Richtigkeit. Sie sagte, dass die Stiftung die Angelegenheit weiterverfolgen werde, aber selbst keine Änderungen vornehmen könne.

Am Mittwoch übergab Staatspräsident Xi Jinping eine Bronze-Kopie einer Akupunktur-Statue als ein Geschenk an die WHO-Generaldirektorin Margaret Chan bei einem Besuch im Hauptquartier der UN-Gesundheitsbehörde in Genf. Die Kopie verfügt über mehr als 600 Akupunktur-Punkte. Liu zufolge wurde die erste solche Statue angeblich während der Song-Dynastie (960 – 1279 n. Chr.) als ein Übungsmodell für Studenten hergestellt. Die Akupunktur-Punkte wurden bei Prüfungen mit Wachs abgedeckt. Wenn ein Schüler eine Nadel an der richtigen Stelle gesetzt hatte, floss Quecksilber oder Wasser heraus.

Die WHO-Generaldirektorin Chan forderte hingegen die chinesische Regierung auf, durch die Förderung von Akupunktur und TCM weltweit noch mehr Menschen von ihnen profitieren zu lassen. Seit 2007 werden die Kosten von Akupunktur-Behandlungen auch von deutschen Krankenkassen übernommen. 

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