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Nichtraucherschutz als Priorität für 2017

(German.people.cn)
Freitag, 13. Januar 2017
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China ist mit mehr als 300 Millionen Rauchern der größte Tabakkonsument der Welt. Schätzungen zufolge genießen jedoch nur etwa zehn Prozent aller Chinesen durch lokale Bestimmungen auch Nichtraucherschutz.


Kinder mit Gasmasken halten Protestschilder empor, um ihre Eltern vom Rauchen abzubringen. (Foto: Lian Guoqing, China Daily)

Am Dienstag erschien der Bericht „Tabakkontrolle in China aus zivilgesellschaftlicher Sicht 2016“ des Forschungszentrums für gesundheitliche Entwicklung. Das Zentrum ist einer der vehementesten Befürworter der Eindämmung des Tabakkonsums in China.

Derzeit gibt es nur in den drei chinesischen Städten Beijing, Shanghai und Shenzhen umfassende Rauchverbote auf öffentlichen Plätzen, während einige kleinere Städte lokale Gesetze zur Eindämmung des Tabakkonsums eingeführt haben.

„Das ist bei weitem nicht ausreichend“, findet Wu Yiqun, stellvertretender Direktor des Forschungszentrums. „Ein Gesetz zur nationalen Tabakkontrolle ist zwingend notwendig, vor allem als Rechtsgrundlage für die Bekämpfung des Passivrauchens.“

Beijing hat im Juni 2015 Gesetze zur Tabakkontrolle eingeführt, unter anderem ein Rauchverbot an allen öffentlichen Orten wie Arbeitsplätzen, Schulen, Krankenhäusern und Flughäfen. Einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO von Oktober 2016 zufolge sterben jährlich mehr als 100.000 Menschen in China an den Folgen des Passivrauchens.

Unter Berufung auf Umfrageergebnisse von lokalen Gesundheitsbehörden ist laut dem aktuellen Bericht seit Einführung der neuen Bestimmungen die Zahl der Raucher in der Hauptstadt um 200.000 gesunken. Laut Wang Benjin, einem Inspektor vom Beijinger Institut für Gesundheitsinspektionen, hat sich die Tabakkontrolle durch das Gesetz verbessert.

Bis Ende 2016 hatten Wang und seine Kollegen für Verstöße von Unternehmen und Einzelpersonen mehr als 3.000 Bußgeldscheine mit einer Gesamthöhe von zwei Millionen Yuan (272.000 Euro) ausgestellt.

Bernhard Schwartländer, WHO-Vertreter in China, lobt Beijing für seine Gesetze zur Tabakkontrolle, aber merkt an, dass „die Eindämmung [des Rauchens] noch lange nicht vorbei ist“. Die Umsetzung eines Gesetzes auf nationaler Ebene sei eine der höchsten Prioritäten für 2017, so Schwartländer.

Im vergangenen November sagte der Sprecher der Staatlichen Kommission für Gesundheit und Familienplanung, Mao Qun’an, dass ein nationales Gesetz bis Ende des Jahres umgesetzt werden würde, was jedoch nicht realisiert wurde.

„Ein nationales Gesetz ist dringend erforderlich, um zur allgemeinen Sensibilisierung für die Eindämmung des Tabakkonsums beizutragen“, so Jiang Yuan, stellvertretender Direktor der Tabakkontrollbehörde des Chinesischen Zentrums für Prävention und die Kontrolle von Krankheiten.

In China sterben jährlich mehr als eine Million Menschen an tabakbedingten Erkrankungen und durch mangelnde Intervention könnte diese Zahl bis 2050 wahrscheinlich auf drei Millionen ansteigen, heißt es im Bericht. 

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