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Seniorenbetreuung in den eigenen vier Wänden

(German.china.org.cn)
Dienstag, 10. Januar 2017
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Chinas Bevölkerung altert. 2014 waren 15,5 Prozent der Chinesen 60 Jahre alt oder älter. Prognosen zufolge wird diese Zahl bis 2020 auf 17,5 Prozent steigen. Um seinen Senioren zu einem besseren Leben zu verhelfen und traditionelle Altenheime zu entlasten, die der Nachfrage kaum Herr werden, ist Beijing Vorreiter bei einer Initiative, die Privathaushalten und ganzen Wohnvierteln eine qualitativ hochwertige Versorgung bieten soll.

清檬

Altenpflegezentren auf kommunaler Basis kümmern sich um die Senioren eines bestimmten Viertels und bieten Tagespflege, Freizeitaktivitäten, Mahlzeiten, medizinische Betreuung, Hilfe beim Duschen, psychologische Beratung und Zugang zu Fitnessgeräten und andere Annehmlichkeiten an. Das Angebot nennt sich „Post-Haus“, weil die Senioren dort entweder nur tagsüber oder häufig weniger als 15 Tage bleiben. Anders als in herkömmlichen Pflegeheimen haben die Nutzer des Angebots auch von zu Hause aus bequem Zugang zu seinen Dienstleistungen.

Herr Ding (85) ist seit Jahren bettlägerig. Seit September letzten Jahres kümmert sich Wang Yuhua, seine persönliche Pflegekraft aus dem Seniorenheim seines Viertels, um ihn.

„Anfangs war er ständig deprimiert, wenn ich kam und hatte überhaupt keine Lust zu reden. Wenn ich jetzt ein Lied singe, stimmt er ein und singt laut mit“, berichtet Wang.

Für die Sicherstellung einer hohen Versorgungsqualität spielen auch neue Technologien eine Rolle. Nach erfolgreicher Überprüfung ihres Pflegeausweises hat Wang über ihr Handy Zugang zu Herrn Dings Pflegeprogramm. Sie kontrolliert jede Maßnahme, vom Waschen des Gesichts bis hin zur Hilfe beim Frühstück, zum Reha-Training und Mittagessen, nach Beendigung auf ihrem Telefon.

„Für Herrn Ding ist es eigentlich kein großer Unterschied, ob er zu Hause oder in einem herkömmlichen Pflegeheim wohnt“, erläutert Wang. "Mir würde es nichts ausmachen, so zu leben, wenn ich alt bin.“

Diese neue Art der Betreuung erwies sich bei den Senioren in der Stadt, die die Aussicht abschreckte, nicht mehr in den eigenen vier Wänden leben zu können, sofort als Erfolg und hat sich in Beijing schnell verbreitet. Bis zum vergangenen Oktober waren 79 dieser Pflegeheime eingerichtet und in Betrieb genommen worden. Bis 2020 sollen sich 1000 solcher Einrichtungen um die Bedürfnisse älterer Menschen kümmern.

Beijings erstes Nachbarschafts-Pflegeheim entstand in Sanlitun, das für seine glitzernden Einkaufszentren und sein Nachtleben berühmt ist.

„Wir haben hier 23 Betten und die Kosten für jeden Senior betragen 100 Yuan (rund 14,5 USD) pro Tag. Für weitere 100 Yuan erhalten sie eine Mahlzeit, Hilfe beim Duschen, eine Pediküre und eine Rasur“, erklärt Heimleiter Ding Lijuan.

„Viele Senioren aus der Gegend, die hier leben wollen, mussten wir auf eine Warteliste setzen.“

Die Lokalregierung will dieseWartelisten verkürzen. Zu den Anreizen für Pflegeheime auf kommunaler Basis zählen die kostenfreie Nutzung von Grundstücken und Einrichtungen, diekostenlose Inneneinrichtung und Gratis-Möbel sowie Zuschüsse für Essen und Ausrüstung.

Die Förderung durch die Regierung macht es privaten Investoren zwar leichter, Abhilfe für eine alternde Gesellschaft zu schaffen, garantiert aber nicht die Rentabilität der Einrichtungen. Eine Umfrage aus dem Jahr 2015 ergab, dass sich mehr als 30 Prozent aller Altenpflegeeinrichtungen in China in den roten Zahlen befanden.

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