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Chinaweites Erdbeben-Warnsystem bis 2020

(German.people.cn)
Freitag, 06. Januar 2017
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33 Prozent aller kontinentalen Erdbeben ereigneten sich in China. Ein Informations– und Frühwarnsystem, bestehend aus einem Netz von 15.000 Messstationen, wird bis 2020 das Land abdecken.

Ein Informations– und Frühwarnsystem für Erdbeben, bestehend aus einem Netz von ungefähr 15.000 Messstationen, wird bis zum Jahr 2020 das Festland abdecken, um Katastrophen zu identifizieren und den Schutz der Menschen, lebenswichtiger Infrastrukturen und Einrichtungen zu ermöglichen.

In Schlüsselregionen der Beobachtung, die sich über insgesamt 200 Quadratkilometer erstrecken, werden solche Stationen im Abstand von 13 Kilometer aufgestellt. Diese befinden sich in Nordchina, entlang der südöstlichen Küste, im nordwestlichen Xinjiang und entlang dem so genannten Seismischen Nordsüd-Gürtel, der den größten Teil der Provinzen Sichuan, Gansu und Yunnan umfasst, sagte Zheng Guoguang, der neue Leiter des Chinesischen Amts für Seismologie.

In anderen Regionen werden die Stationen mit einer durchschnittlichen Entfernung von 47 Kilometer errichtet. Bei dem Nationalen Informations– und Frühwarnprojekt für seismische Intensität handelt es sich um das weltweit größte seiner Art, sagte Zheng in einem exklusiven Interview.

„Wir sollen befähigt werden, die Menschen innerhalb von Sekunden nach einem zerstörerischen Erdbeben ab der Stärke fünf auf der Richterskala zu alarmieren und innerhalb von Minuten seine Intensitätsverteilung zu veröffentlichen“, so Zheng, vorher Leiter des Chinesischen Amts für Meteorologie.

Der Versuch, ein Erdbeben vorauszusagen, ist laut Zheng viel schwieriger. Mindestens 33 Prozent aller kontinentalen Erdbeben ereigneten sich in China.

Die Fertigstellung des Mammutprojekts mit einer Anlaufinvestition von 2 Milliarden Yuan (274 Millionen Euro) wird es leicht machen, die Erdbebengebiete schnell und präzise festzustellen, Katastrophensituationen zu bewerten und Katastrophenpläne umzusetzen, sagte er.

Gemäß Zheng sollten die Erdbebenvorsorge und die Anstrengungen zur Katastrophenhilfe des Landes der öffentlichen Sicherheit und nationalen Strategien dienen, wie der „Belt and Road“-Initiative, der koordinierten Entwicklung von Beijing, Tianjin und Hebei sowie dem Aufbau des Wirtschaftsgürtels Jangtse-Delta, die alle die Entwicklung von Stadtgruppen beinhalten.

Zur Unterstützung der „Belt and Road“-Initiative, eines Infrastruktur- und Handelsnetzwerks, das Asien mit Europa und Afrika entlang der alten Handelswege verbindet, wird Zhengs Behörde in diesem Jahr Nepal und Laos beim Aufbau seismischer Stationen helfen und mit dem Aufbau des CHINA-ASEAN Erdbeben- und Tsunami Überwachungs- und Frühwarnsystems beginnen.

Zheng hat mittlerweile auch bekannt gegeben, den Erdbebenvorsorge- und Katastrophenminderungsplan (2016-20) zitierend, dass in den nächsten fünf Jahren Erdbeben mit der Mindeststärke sieben in den ausgedehnten Westregionen des Landes wahrscheinlich sind, während Beben der Magnitude sechs oder höher den Osten des Landes treffen könnten.

Das Richtliniendokument, Teil des 13. Fünfjahresplans, wurde im November vom Chinesischen Amt für Seismologie und der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission veröffentlicht.

Es warnt, dass sich einige Stadtgruppen in der Nähe von Regionen befinden, wo starke Erdbeben wahrscheinlich sind, und dass in einigen Schlüsselbereichen nationaler Strategien seismische Risiken bestehen.

„Ein Erdbeben in Regionen mit unterstützenden Infrastrukturen und Projekten, wie petrochemische Großprojekte, Atomprojekte oder Hochdämme, könnte sich äußerst verheerend auswirken “, so das Richtliniendokument.

Zheng sagte, dass während der Planungsphase für Stadtgruppen in den Risikogebieten erdbebensichere Bautechniken durchweg eingeplant wurden und entsprechende Normen für den Aufbau von Atommeilern, Kraftwerken und sonstigen Großprojekten festgelegt wurden.

Nach einem Jahrzehnt der Vorbereitung wird seit Juni als Teil der Bestimmung obligatorischer nationaler Normen für sicherere Baustrukturen eine neue chinesische Erbebengefahrenkarte genutzt, so Zheng.

Zheng erwartet, dass die Nutzung der fünften Erbebengefahrenkarte Chinas verbindlich werden wird, um die Erdbebenvorsorge in Städten sowie ländlichen Regionen zu stärken.

Laut der Statistik des Chinesischen Amts für Seismologie erfüllen nur sechs Prozent aller Häuser in ländlichen Gebieten erdbebensichere Bauanforderungen, während 60 Prozent der Erdbebenopfer in den letzten Jahren ländliche Einwohner waren.

„Bis 2020 werden die Häuser von mindestens 18 Millionen Bauern nachgerüstet oder umgebaut“, sagte Zheng.

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