×
×
        Über uns
WAP/PAD
Startseite>>Kultur und Gesellschaft

Neuer Ärger um Airbnb

(German.china.org.cn)
Freitag, 06. Januar 2017
Folgen Sie uns auf
Schriftgröße

Die US-Plattform für private Zimmervermietungen gerät aufgrund schlechter Erfahrungen der Nutzer immer mehr in die Kritik in China.

Airbnb-Nutzer Lin Qi ist verärgert und meldet sich am 29. Dezember bei der Lokalzeitung Beijing Business Today mit einem Erfahrungsbericht über die Zimmervermittlungs-Agentur.

Seine Unterkunft in Osaka, Japan, die er auf der Unterkunfts-Plattform gebucht habe, sei zwei Tage vor Reisebeginn vom Gastgeber gekündigt worden. Er sei zwar enttäuscht, aber mit der vollen Rückerstattung plus einer zusätzlichen Entschädigung von 10 Prozent des Zimmerpreises zufrieden gewesen, so Qi.

Allerdings habe es dann mit der alternativen nächsten Buchung auch die nächsten Probleme gegeben.

“Das Zimmer sollte nach den Angaben des Vermieters mit einer Heizung und einer Klimaanlage ausgestattet sein”, so Lin. Der Raum sei aber so kalt gewesen, dass er nicht habe bleiben wollen. Er habe versucht, die Buchung zu stornieren und sein Geld zurückzuerhalten. Dies sei aber erst nach diversen hartnäckigen Verhandlungen mit dem Vermieter geglückt, so Lin.

Lin ist nur ein exemplarischer Fall der möglichen Schwierigkeiten von Airbnb-Mietern. Doch auch die Vermieter auf der Plattform sehen sich teilweise großen Schwierigkeiten gegenüber. So hatte es vor Kurzem einen medienträchtigen Fall gegeben, bei der sich eine Airbnb-Vermieterin auf Weibo über ihren Mieter beschwert hatte. Der Student aus Shanghai hatte nach Angaben der Frau die Wohnung bei seinem Aufenthalt komplett ruiniert, weil er diese für das Shooting eines Videos zweckentfremdet hatte.

In der Vergangenheit hatte esim Internet immer mehr negative Erfahrungsberichte von Airbnb-Nutzern gegeben. In den Medien war von einer “Vertrauenskrise” seitens der Nutzer gesprochen worden. Auch in anderen Ländern ist Airbnb umstritten. Gegner kritisieren, dass die Wohnungen trotz Wohnungsknappheitbeispielsweise in europäischen Städten für Touristen anstatt für Einheimische genutzt werden. Zudem beschwert sich die Hotel- und Tourismusbranche über einen unfairen Wettbewerb. Der Wohnungsvermittler ist aber gerade in der Mittelschicht sehr beliebt, da durch die Privatvermietungen ein oftmals günstigerer Urlaub ermöglicht werden kann.

Auch in China erfreut sich Airbnb großer Beliebtheit. Nach Angaben der Beratungsfirma Scootookam Airbnb in China im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von über 30 Milliarden Yuan, im Jahr 2015 waren es Scootoo zufolge 10 Milliarden Yuan.

Die Plattform solle auf gegenseitigem Vertrauen und festen Regeln sowohl für Vermieter als auch für Mieter basieren, sagte Shen Zhiqiang, Vorsitzender von Mayi, einem inländischen Zimmer-Vermittlungsdienst.

Die “Vertrauenskrise” bei Airbnb sei auf die fehlende Überprüfung von ausländischen Unternehmen in China zurückzuführen, kritisierten die Gegner von Airbnb.

Es müsse strengere Bewertungssysteme sowohl für die Vermieter als auch die Mieter gegeben, sagte Shen. Zudem müssten Streitereien besser und effizienter beigelegt werden können.

Die Rechte der Nutzer müssten besser kontrolliert und geschützt werden, um das Vertrauen in die Plattform zurückzugewinnen, so Shen.

Airbnb wurde im Jahr 2008 gegründet und hat mit seinem innovativen Unterkunftsmodell in Kürze nahezu die ganze Welt erobert. In China versucht das Unternehmen seit letztem Jahr Fuß zu fassen, vom dortigen Reisemarkt zu profitieren und sich gegen die chinesische Konkurrenz durchzusetzen.

 

Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter !
German.people.cn, die etwas andere China-Seite.
Copyright by People's Daily Online. All Rights Reserved.