×
×
        Über uns
WAP/PAD
Startseite>>Wissenschaft und Technik

Fortschreitende Digitalisierung aller chinesischer Schriftzeichen

(German.people.cn)
Donnerstag, 24. November 2016
Folgen Sie uns auf
Schriftgröße

Im Rahmen des 2011 ins Leben gerufenen Projekts „China Font Bank“ sollen insgesamt 300.000 chinesische Schriftzeichen digitalisiert und für den weltweiten Gebrauch normiert werden. Der jüngste Datensatz umfasst 3.000 komplexe Schriftzeichen.

Die Kodierung zahlreicher chinesischer Schriftzeichen, die bisher nicht im elektronischen Format verfügbar gewesen waren, wurde im Oktober als Teil des größten staatlich geförderten Digitalisierungsprojekts Chinas vollendet.

Ungefähr 3.000 komplexe Schriftzeichen wurden in Übereinstimmung mit dem nationalen Standard digitalisiert und können in China sowie in ostasiatischen Regionen mit Softwareunterstützung für die chinesische Schriftsprache verwendet werden.

Für den weltweiten Gebrauch müssen die Zeichen jedoch nach der Zertifizierung durch die Internationale Organisation für Normung (ISO) von Unicode, dem globalen Konsortium der Computerindustrie, veröffentlicht werden. Die Genfer Organisation, deren Mitglied China ist, arbeitet mit Ländern zusammen, um proprietäre Industrie- und Handelsstandards zu schaffen.

Beamte des Hauptamts für Presse und Publikation (GAPP) sagten letzte Woche, dass das 2011 gestartete chinesische Vorhaben in den nächsten Jahren 300.000 chinesische Schriftzeichen, 100.000 von ethnischen Minderheiten und weitere 100.000 von seltenen und alten Schreibstilen, etwa auf Orakelknochen, digitalisieren soll.

Das Projekt, bekannt als „China Font Bank“ (Datenbank chinesischer Schriftzeichen), bemüht sich, umfangreiche linguistische Ressourcen für Chinesen und Ausländer leichter zugänglich zu machen, so die Wissenschaftler.

Für das in 28 Bereiche unterteilte Projekt, an dem neben den Regierungsstellen mehrere chinesische Universitäten und Unternehmen beteiligt sind, wurden bisher ungefähr 480 Millionen Yuan (66 Millionen Euro) bereitgestellt.

Die ISO billigte bereits mehr als 80.000 chinesische Schriftzeichen.

Die GAPP, welche das Projekt beaufsichtigt, hat der ISO vor Kurzem die neu kodierten Schriftzeichen einschließlich Minderheitenschriften aus Südchina über das China Electronics Standardization Institute (CESI) vorgelegt.

„Der Stapel wurde zusammen mit der relevanten ISO-Ideogrammsektion eingereicht“, sagte ein GAPP-Beamter.

Sobald die Diskussionen abgeschlossen sind, können die Schriftzeichen durch die ISO kategorisiert und für den weltweiten Gebrauch bereitgestellt werden, ein Prozess, der normalerweise zwei bis drei Jahre benötigt, so der Beamte.

Ein weiterer Datensatz über 2.000 Schriftzeichen, der Personen- und Ortsnamen in China beinhaltet, wird der Normungsorganisation voraussichtlich im Juni vorgelegt werden. Diese Schriftzeichen wurden früher aufgrund ihres komplexen Aufbaus nicht weiter digitalisiert, was Chinesen die Verwendung im öffentlichen Raum, bei Banken, Flughäfen und anderen Orten, die von internationalem Computercode abhängen, erschwert hat.

Um dies zu berichtigen, hat die Regierung 2013 eine Liste mit 8.105 Standardzeichen publiziert und die Bürger dazu angehalten, sich bei der Namensgebung von Kindern an die Liste zu halten.

Das Schriftartenprojekt hat bereits 200.000 Schriftzeichen ausgemacht, die kodiert werden müssen.

Die letztendliche Absicht ist es, eine Datenbank mit Computercode und Schriftarten zu erstellen, welche die Vererbung und Popularisierung der chinesischen Kultur erleichtert, so die Beamten.

Seit den 1980er Jahren wurde ein Großteil dessen, was als vereinfachtes Chinesisch bekannt ist, digitalisiert. Frühere Schriftsysteme, etwa des chinesischen Kaiserreichs, wurden kaum abgedeckt.

„Auf diese Weise werden mehr Wissenschaftler im Stande sein, die dynastischen Aufzeichnungen Chinas zu studieren“, sagte Li Guoying, Professor für chinesische Sprache an der Beijing Normal University.

Die Projektaufgabe der Universität besteht in der Digitalisierung von Wörterbüchern – 300 wurden bereits bearbeitet.

Manche der alten Inschriften bestehen aus einer Mischung von Zeichnung und Schrift auf Felsen, Orakelknochen, Bronze und Seide. Außerdem sind die Schriftarten der Minderheiten höchst unterschiedlich.

Mandarin, Chinas gemeinsame Sprache, hat sich im Laufe der Jahre entwickelt, behält aber Einflüsse des klassischen Chinesisch bei.

„Im englischen Alphabet gibt es nur 26 Buchstaben, weshalb es gewissermaßen ein geschlossenes System darstellt. Da es im Chinesischen zu viele Zeichen gibt, müssen wir reformieren und versuchen, diese digital zu integrieren“, sagte Zhang Jianguo, Generaldirektor der Schriftartenabteilung von Beijing Founder Electronics. Sein Unternehmen, das Schriftarten für Mandarin, Tibetisch sowie Qing-zeitliche (1644-1911) Kalligrafiestile erstellt, hat sich 2014 dem Projekt angeschlossen.

Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter !
German.people.cn, die etwas andere China-Seite.
Copyright by People's Daily Online. All Rights Reserved.