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Dazu-Grotten: In Stein gehauene Religion

(CRI)
Dienstag, 25. Oktober 2016
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Wer nach Dazu kommt und vor den in Stein gehauenen Statuen steht, den überkommt nicht nur ein unmittelbares Gefühl der Ehrfurcht. Wie haben die Leute vor Jahrhunderten nur diese künstlerische Technik hinbekommen, fragt sich der Reisende. Die Bauarbeiten in den Grotten bei Chongqing zogen sich über mehr als 300 Jahre hin.

Die Motive im Kreis Dazu zeigen hauptsächlich Ausschnitte der buddhistischen Geschichte. Heute gibt es in Dazu mehr als 50.000 Figuren zu sehen. Die meisten von ihnen befinden sich an den Hängen der folgenden Gebirge: Baoding, Beishan, Nanshan, Shimen und Shizhuan. Die Grotten und Figuren im Baoding-Gebirge stammen hauptsächlich aus der Südlichen Song-Dynastie (1126-1279 n. Chr.). Viele von ihnen wurden von Mönchen geschaffen. Einer der Mönche widmete ab seinem 19. Lebensjahr sein ganzes weiteres Leben dem Grottenbau. Sein Name ist Zhao Zhifeng. Liu Shuang ist Reiseleiter und kennt sich gut aus:

„Zhao wollte durch die Grotten den Buddhismus im lokalen Volk popularisieren. Die Motive stammen jedoch aus dem realen Leben. Von daher wurde sein Grottenbau von Gelehrten als „irdischer Buddhismus" bezeichnet. Das heißt, die Sutren wurden in Form von Bildern ganz anschaulich dargestellt."

Die Figur von Guanyin mit den 1.000 Armen ist ein absolutes Highlight in den Dazu-Grotten. Mit ihren vielen Armen ist die Göttin jederzeit bereit, bedürftigen Menschen zu helfen. Doch das Erbe aus dem antiken China ist bedroht: Durch sauren Regen bröckelte die Oberfläche der Grotten immer mehr ab, es sind viele Risse entstanden. 2008 wurde vom staatlichen Denkmalschutzamt ein großes Restaurierungsvorhaben in Gang gesetzt. Chen Huili leitete das Projekt:

„Der Körper des Buddhas war bereits verwittert. Viele Finger sind abgefallen. Die Statue besteht aus mehreren Schichten: Stein, Vergoldung und Farbe. Durch Untersuchungen haben wir festgestellt, dass insgesamt 34 Faktoren als gefährdend eingestuft werden. Deswegen ist die Restaurierung besonders kompliziert. Das Projekt begann 2008 und endete 2015. Dabei handelte es sich um die größte, systematischste und wissenschaftlichste Restaurierung der Statue des Guanyin-Buddhas in über 800 Jahren."

Heute sehen Buddhisten und Touristen einer der herausragendsten Statuen in Dazu wieder in voller Pracht. Chen Huili meinte noch, dass die Dazu-Grotten eine großzügige Hinterlassenschaft von unseren Vorfahren seien. Im gleichen Atemzug betonte Chen den Schutz und eine vernünftige Nutzung dieser geschichtsträchtigen Kulturerben.

„Nur wenn wir die Grotten gut geschützt haben, können wir sie auch besser nutzen. Schutz und Nutzen widersprechen sich nicht. Man muss eben eine Balance zwischen den beiden finden."

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