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China widerlegt Gerüchte über Organhandel

(German.people.cn)
Mittwoch, 19. Oktober 2016
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Nach 2010 hat China sein Organspendesystem grundlegend reformiert, einen rechtlichen und medizinischen Rahmen geschaffen sowie die Zusammenarbeit mit den zuständigen internationalen Organisationen gefördert. Trotzdem reißen Gerüchte über illegale Organentnahmen nicht ab.

Chinesische Gesundheitsbeamte versprachen am Montag die Bekämpfung der Korruption im Organspendesystem, gelobten Nulltoleranz gegenüber unfreiwilligen Organentnahmen und bestritten den Fortbestand des Handels mit Organen hingerichteter Häftlinge.

Am Montag versammelten sich Experten für Organtransplantation der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der International Society for Organ Donation and Procurement (ISODP) und der Transplantation Society (TTS) in Beijing, um der Chinesischen Internationalen Organspendekonferenz 2016 beizuwohnen, die erste derartige internationale Zusammenkunft auf dem chinesischen Festland.

„Alle nach 2015 transplantierten Organe entstammen freiwilligen Spendern. Wir tolerieren keinerlei Verletzungen”, sagte Huang Jiefu, früher stellvertretender Gesundheitsminister und momentan Leiter des Nationalen Komitees für Organspende und Organtransplantation, auf einer Pressekonferenz.

Anschuldigungen, wonach die Anzahl transplantierter Organe die Anzahl gespendeter Organe übertreffe, wies Huang aufgrund fehlender Beweise zurück. Er sagte, dass in China etwa acht Prozent der weltweiten Organtransplantationen durchgeführt und acht Prozent der Immunsuppressiva verbraucht wurden, die sämtlich von ausländischen Unternehmen hergestellt wurden und zurückverfolgt werden können.

China hat die Verwendung von Organen hingerichteter Häftlinge im Januar 2015 verboten und freiwillige Spenden zum einzig legitimen Ursprung gemacht.

Gerüchte über die Verwendung von Organen toter Häftlinge und die Entnahme von lebenden Menschen existieren weiterhin.

CNN zitierte im Juni einen Bericht, der behauptet, dass China weiterhin Gefangenen Organe entnähme, dafür sogar Menschen ermordet würden.

Huang sagte, dass Gesetze und Verordnungen nicht alle Verstöße und Korruption, wie etwa den Organhandel, beenden können, die chinesische Regierung aber ihre feste Entschlossenheit im Kampf gegen die Korruption bei Organspenden bewiesen hat und keine Verletzungen dulden wird. „Die Gerüchte bestärken uns bei der Errichtung eines offenen, gerechten, durchsichtigen und vertrauenswürdigen Systems.“

Der Entschluss der chinesischen Regierung für eine Reform der Transplantationspolitik wurde von vielen Experten, einschließlich Kimberly Youngs, der ehemaligen Präsidentin des ISODP, hoch gelobt. Sie sagte nach der Konferenz, dass sie von den großen Veränderungen hoch beeindruckt war.

„Keiner von uns wäre hierher gekommen wenn wir nicht überzeugt wären, dass weiterhin alles getan wird um diesen transparenten und ethischen Prozess zu unterstützen“, sagte Young gegenüber Global Times.

„Bei unserer ersten Schulung [als Chirurgen] wurden wir ermuntert, nicht mit China zusammenzuarbeiten, da es Sorgen über unmoralische Vorgehensweisen gab. Was ich aber im Laufe der letzten 10 Jahre gesehen habe, ist eine allmähliche Annäherung zwischen der TTS und Verantwortlichen in China, die an Änderungen interessiert sind“, sagte die TTS-Präsidentin Nancy L. Ascher während der Konferenz.

Innovative Verfahren

Die chinesische Regierung widmet der Organspende und dem Transplantationsverfahren, welche das Leben von Patienten und die gesellschaftliche Gerechtigkeit direkt betreffen, große Aufmerksamkeit“, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin Liu Yandong in ihrer Rede auf der Konferenz.

China hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres 2.950 Organspenden durchgeführt, eine 50-prozentige Zunahme gegenüber dem Vorjahr, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag mit Zahlen der Staatlichen Kommission für Gesundheitswesen und Familienplanung.

Laut Xinhua steht China mit diesem Jahresdurchschnitt an erster Stelle in Asien, weltweit an der dritten.

Margaret Chan, Generaldirektorin der WHO, lobte am Montag Chinas „Grünen Korridor“ für Organtransporte, der als innovative Maßnahme des Gesundheits-, Polizei- und Transportsystem Chinas die Bereitstellungsfristen für Organe erheblich reduziert hat.

Im Mai erhielt ein 31-jähriger Patient in einem Krankenhaus in Wuhan, Provinz Hubei in Zentralchina, innerhalb von drei Stunden ein Spenderherz, doppelt so schnell wie vor der Einrichtung des Grünen Kanals.

Die chinesische Regierung begann 2010 mit einer Reformierung des Organspendesystems und hat den unerlaubten Handel mit Organen 2011 kriminalisiert. Bei strengen Verstößen kann die Todesstrafe verhängt werden.

2013 startete außerdem ein neues System für das Organmanagement und die Organzuteilung, welches die Spenden besser kontrolliert.

Seit 2007 wurden in China 32 am Organhandel beteiligte Vermittler und 158 Tatverdächtige verhaftet, gegen 17 medizinische Einrichtungen ermittelt und 13 illegale Operationssäle geschlossen. 

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