Die WHO erklärte am Freitag, dass das Zika-Virus und die damit verbundenen neurologischen Erkrankungen weiterhin eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite seien. Besorgniserregend seien vor allem die geografische Expansion und die Lücken beim Verständnis des Virus und seiner Folgen.

Die Entscheidung fiel ein Tag, nachdem die Weltgesundheitsorganisation WHO die vierte Sitzung des Dringlichkeitskomitees zur Mikrozephalie und anderen neurologischen Störungen sowie zum Zika-Virus einberufen hatte. Das Komitee beglückwünschte zudem Brasilien für die erfolgreiche Anwendung geeigneter Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit während der Olympischen Spiele. Bis heute wurden unter den Besucher der Spiele keine bestätigten Ansteckungen mit dem Zika-Virus bekannt.

Allerdings haben 69 Länder und Regionen Beweise dafür, dass es seit dem letzten Jahr durch Moskitos zur Übertragung des Zika-Virus kam. Seit Februar 2016 haben elf Länder auch nachgewiesene Übertragungen zwischen Menschen gemeldet. Da die Auswirkungen des Virus vor allem eine langfristige Sorge sind, empfahl das Komitee, innerhalb der WHO eine entsprechende Infrastruktur zu schaffen und Pläne für langfristig Maßnahmen zu koordinieren, um eine wirksame Reaktion zu gewährleisten.

Derweil betonte das Komitee die Notwendigkeit eines besseren wissenschaftlichen Verständnisses der Zika-Epidemiologie und der Prävention. Er empfahl mehrere neue Forschungsschwerpunkte.

In Anbetracht der Auswirkungen, die das Zika-Virus auf schwache Gesundheitssysteme haben kann, empfiehlt das Komitee der WHO, den betroffenen Ländern mit hoher Anfälligkeit und schlechter medizinischer Versorgung bei der Überwachung und Kontrolle der Erkrankung zu helfen.