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Seidenstraße durch China-Europa-Bahnstrecke neu belebt

(German.people.cn)
Montag, 20. Juni 2016
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Der vermehrte Güterzugtransport zwischen China und Europa bietet nicht nur für die Volksrepublik und die europäischen Staaten wirtschaftliche Vorteile, sondern dient auch der regionalen Integration und Entwicklung durch Infrastrukturaufbau und Handel.

Als Zeng Minping und seine Familie in Warschau ankamen, waren sie überrascht, wie viele der Produkte in der örtlichen Ikea-Filiale in China produziert wurden. Ein Verkäufer erklärte ihnen, dass die Produkte über die Schiene nach Polen transportiert wurden und die Ikea-Mitarbeiter in der Exportabteilung regelmäßig 140 Kilometer zum Bahnhof Kutno in Lodz fahren, um dort die Waren abzuholen.

Die Bahnstrecke „Yuxin’ou“ erstreckt sich von Chongqing im Südwesten Chinas über Xinjiang bis nach Duisburg. Seit 2011 erreichten über 600 Güterzüge mit chinesischen Produkten auf diesem Wege Europa. Kutno ist ein bedeutender Transportknotenpunkt in Polen und Mitteleuropa. 2014 fuhr von hier der erste Güterzug nach China. Seitdem hat die Yuxin’ou-Strecke auch auf Nachbarländer ihren Reiz ausgeübt und viele Unternehmen erkennen lassen, dass sie für sie den effizientesten Weg des Gütertransports nach China darstellt.

Die Strecke durchquert die chinesische Grenzregion Xinjiang durch die Dsungarische Pforte nach Kasachstan und erreicht nach 14-tägiger Reise durch Kasachstan, Russland, Weißrussland und Polen schließlich Deutschland

2015 verbrachte Zeng mit seiner Frau und Tochter drei Monate, um die 11.000 Kilometer lange Strecke zurückzulegen und schließlich in Duisburg anzukommen. Auf der Reise wurden sie Zeugen des wachsenden Einflusses Chinas entlang der Strecke. Nicht nur konnten sie überall chinesische Produkte entdecken, sondern begegneten auch einigen Menschen, die ein bisschen Chinesisch sprechen konnten, und vielen, die bereits von der neuen Seidenstraße gehört hatten.

Über die „One Belt, One Road“-Initiative, welche die antiken Seidenstraßen zu Lande und zu Wasser wiederbelebt, weiten chinesische Unternehmen ihre Präsenz im Ausland aus und fördern die größere regionale Intgeration und Entwicklung durch Infrastrukturaufbau und Handel.

Die antike Seidenstraße verband China mit Europa. Die Menschen entlang der Routen handelten nicht nur mit Gütern, sondern es kam auch zu einem Austausch von Kultur und Zivilisation. Heutzutage ist die Europäische Union (EU) der größte Handelspartner Chinas und China der zweitgrößte Handelspartner der EU.

Güterzüge sind eine logische Entwicklung und öffnen dem Gütertransport neue Wege. Chinas zentrale und westliche Regionen konkurrieren mit den traditionellen Seewegen der Ostküste. Insgesamt fahren von 16 Städten regelmäßig Güterzüge nach Europa. Von Harbin im Nordwesten Chinas, Yiwu im Osten sowie Wuhan und Changsha in Zentralchina bringen Güterzüge unter anderem IT-Geräte und Autos nach Polen, Deutschland, Tschechien und Spanien und hochqualitative Produkte von Europa nach China.

„Das Geschäftsvolumen wächst jedes Jahr um 50 bis 60 Prozent“, sagt Liu Lei, Geschäftsführer von Shanghai Seacoast International Logistics, einem Versandunternehmen für Güterzüge, die von Zhengzhou in Henan aufbrechen. Lius Unternehmen begann vor zwei Jahren als Güterzuggeschäft. Mit der steigenden Nutzung der Strecke erhöhte sich auch das Gütervolumen und die Kosten fielen um die Hälfte.

Bahnfracht sei langsamer als Luftfracht und teurer als Verschiffung, aber Liu meint, dass ihre Vorteile bestimmte Kunden anziehen und das in zunehmendem Maße. Die Fracht sei im Allgemeinen von hoher Wertschöpfung und die Kunden haben genaue Anforderungen an die Lieferung oder dringende Bestellungen, erklärt Liu, dessen Kunden oft deutsche Firmen sind, welche Fabriken in China unterhalten. Züge aus Zhengzhou erreichen Polen, das Tor Europas im Osten. „Polen ist jetzt ein großer Produktionsstandort in der EU mit relativ niedrigen Arbeitskosten.“

„Mein Geschäft entsprang der Yuxin’ou-Route“, erklärt Yang Jie, geschäftsführender Vorsitzender von HeKa International, welches ein Kaufhaus mit deutschen Produkten in Chongqing betreibt. Er wurde in Chongqing geboren, lebt nun in Deutschland und verkauft chinesische Produkte nach Deutschland. Da ihm auffiel, dass die Güterzüge oft leer nach China zurückkehrten, entschied er sich dazu, deutsche Produkte in seine Heimatstadt zu transportieren. Im November 2015 eröffnete er die 50.000 Quadratmeter große „German Life Mall“ in Chongqing. Yang erwartet, dass der Jahresumsatz 5,5 Milliarden Yuan (742 Millionen Euro) betragen werde.

Seit dem Beginn der „One Belt, One Road“-Initiative fuhren 1.700 Züge auf 39 Routen durch China nach Europa. Anfang des Monats vereinheitlichte die Regierung und die China Railway Corporation (CRC) alle Linien unter der Marke „China Railway Express“.

Wie die CRC in einer Pressemitteilung prognostizierte, werde dies der Wettbewerbsfähigkeit des chinesischen Bahntransports auf der Welt zu Gute kommen. „Die Bahnroute fördert den Handel und den wirtschaftlichen Austausch entlang der Seidenstraße. Sie unterstützt die Entwicklung Chinas hin zu einer offeneren Wirtschaft“, wie Li Pumin, Generalsekretär der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform, erklärt.

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