Chinas Wirtschaftswachstumsrate mag sich verlangsamt haben, dennoch wird ihr Einfluss auf die Weltwirtschaft sich ausweiten, heißt es in einem HSBC-Bericht.

China trug 2015 das Äquivalent der gesamten Wirtschaft der Türkei zum weltweiten BIP bei, und das Land ist verantwortlich für rund zwölf Prozent des gesamten BIPs weltweit, besagt der am Donnerstag veröffentlichte Bericht.

China in seinem Übergang von einer Wirtschaft mit Dominanz in der Herstellung zu einer Wirtschaft, die mehr vom heimischen Konsum angetrieben wird, nimmt einen Anteil von 30 Prozent der gesamten globalen Investitionsnachfrage ein. Über die bekannten Produkte hinaus erstrecken sich chinesische Investitionen auf eine größere Bandbreite an Industrien, wie Einzelhandel, Immobilien und Finanzdienste.

Chinesische Konsumenten, Beitragende zum noch ausbaufähigen heimischen Konsum, werden reicher. Die HSBC schätzt, dass 2025 mehr als zwei Drittel der Bevölkerung Teil der städtischen Mittelklasse mit einem Einkommen von 12 bis 50 Dollar pro Tag angehören werden. Diese Schätzung bedeutet große Auswirkungen. Die Bevölkerung wächst nicht nur hinsichtlich Einkommen und Geschmack, sie macht sich, und das ist am wichtigsten, in der ganzen Welt bemerkbar. Chile beispielsweise profitiert von Chinas zunehmender Mittelklasse. Die Exporte nach China nehmen mittlerweile einen Anteil von 25 Prozent der gesamten Exporte Chiles ein, im Jahr 2000 lag der Anteil noch bei weniger als fünf Prozent. Ein weiteres Beispiel ist die Tatsache, dass die Nachfrage aus China Südkoreas BIP um 0,2 bis 1,8 Prozentpunkte steigen lassen könnte, je nach der Wachstumsgeschwindigkeit in China, hießt es von der HSBC.

Der Anteil chinesischer Zuschauer bei den weltweiten Einnahmen für Filme ist vor Kurzem auf über zehn Prozent für die meisten Filme gestiegen; im Vergleich dazu waren es nur zwei Prozent im Jahr 2007, besagt der Bericht. In den USA produzierte Filme profitierten am meisten von der schnell wachsenden Nachfrage nach Filmen: Die Einnahmen amerikanischer Kinofilme durch chinesische Zuschauer stiegen 2015 um rund 49 Prozent im Jahresvergleich.