Chinas Raumfahrtprogramm ist seit Jahrzehnten in vollem Gang. Der Chefingenieur des chinesischen Mondlandungsprojekts, Hu Hao, der zurzeit zur Teilnahme an der Jahrestagung des Nationalen Volkskongresses in Beijing weilt, sprach in diesem Zusammenhang von einer Probenrückholmission zum Mond, die für 2017 geplant sei.

Die eigens für die Mission entwickelte Mondsonde Chang'e 5 soll zu mehreren Zwecken eingesetzt werden. Dazu gehören vor allem das Eintreten in die Mondumlaufbahn, die gezielte weiche Landung auf der Mondoberfläche, das Einholen von Gesteinsproben, das automatisierte Andocken von verschiedenen Modulen sowie der Wiedereintritt in die Erdatmosphäre.

Nach Aussagen von Hu Hao sei die neue Sonde im Vergleich zu den Vorläufern Chang'e 1, 2 und 3 ein „wahrhaftiger Multi-Tasker".

Bei der Chang'e 1 handelte es sich lediglich um eine einzige Kapsel, während die zweite chinesische Mondsonde nur aus einem Landemodul und einem Rover bestand.

Laut dem Chefingenieur der chinesischen Mondmissionen setzt sich die Chang'e 5 jedoch aus mehreren Modulen zusammen. Im Einzelnen sind es ein Orbit-Modul, ein Booster, ein Landemodul und ein Rückkehrmodul. Im Verlauf der für 2017 geplanten Mission soll es dann zu mehreren Aufteilungen der Module kommen.

Der Missionstest befinde sich nach Angaben von Hu Hao bereits in der Endphase. Mit einer erfolgreichen Probenrückholmission soll das Programm zur Erforschung des Mondes mit unbemannten Raumsonden zu Ende gebracht werden. Zum unbemannten Programm zählen u.a. ein Mondorbiter mit Chang'e-1, ein Mondrover und eine Rückholmission, mit der Mondgestein auf die Erde gebracht werden soll.

Vor der Presse teilte Hu Hao überdies mit, dass weitere Phase mit einer bemannten Mission in Form eines Shenzhou-Flugs um den Mond demnächst beginnen solle. Er zeigte sich zuversichtlich:

„Ein chinesischer Astronaut wird auf der Mondoberfläche landen. Schließlich haben wir im Verlauf der vorigen unbemannten Missionen bereits kostbare Erfahrungen gesammelt".

Als gegenwärtige größte Herausforderungen der Mission bezeichnet der Chefingenieur in erster Linie die Schubkraft der Trägerrakete und das so genannte lebenserhaltende System (LSS).