Minister Yin Weimin des chinesischen Ministeriums für Humanressourcen und soziale Sicherheit gab gestern Mittwoch bekannt, dass China das Land mit dem weltweit niedrigsten Rentenalter ist. Das durchschnittliche Rentenalter beträgt dort knapp 55.

Die Überalterung der Bevölkerung ist die Folge der Entwicklung Chinas. Die Volksrepublik zählt derzeit 210 Millionen Menschen im Alter von über 60 Jahren. Diese Gruppe nimmt einen Anteil von 15,5 Prozent an der gesamten Bevölkerung ein. Prognosen zufolge wird der Anteil bis 2020 auf 19,3 Prozent und bis zum Jahr 2050 auf 38,6 Prozent steigen. Eine derartige Tendenz wird die Alters- und die medizinische Versorgung in China stark beeinflussen.

Laut Yin hat sich das Niveau der Krankenversicherung in China in den vergangenen elf Jahren beständig von 700 Yuan (rund 96 Euro) im Jahr 2005 auf über 2000 Yuan (rund 275 Euro) im Jahr 2015 verbessert.

Yin erklärte weiter, dass sich die durchschnittliche Lebenserwartung in der Volksrepublik seit der Staatsgründung vor über 60 Jahren von knapp 50 Jahren auf über 70 erhöht hat. Die Rentenpolitik ist jedoch jahrelang nicht angepasst worden. Jetzt gibt es in China mehr als 80 Millionen Rentner, das durchschnittliche Rentenalter beträgt knapp 55. Das sei natürlich unvernünftig, so Yin.

Er wies darauf hin, dass das Rentenalter in den meisten Ländern der Welt schon auf über 65 Jahre hochgestuft wurde. Der Prozess der Erhöhung des Rentenalters sei dort schrittweise vorangetrieben worden. Auch in der Volksrepublik müsse dem Minister zufolge nun eine schrittweise Steigerung des Rentenalters erfolgen.